Donnerstag, 28. November 2013

Der Dezember im METROPOLIS Kino Hamburg: Unsere Tipps


Ein toller Kino-Monat, dieser Dezember. Denn der bietet noch so manches mehr als nur den zweiten Teil der THE-HOBBIT-Triologie und das wundervolle neue Werk der Coen Brüder INSIDE LLEWYN DAVIS. Wie immer hervorragend ist auch die Filmauswahl im Dezember-Programm des METROPOLIS Kinos u.a. mit der Premiere der Verfilmung einer kultigen Graphic Novel und einem dokumentarischen Roadmovie, das die deutsche Volksmusik von ihrer besten Seite zeigt (übrigens zum Mitsingen im Kino bestens, zum Mitschunkeln allerdings nur bedingt geeignet) in unserer Filmreihe DaF. Hier sind unsere Tipps:


Sehr lange haben wir darauf warten müssen, aber jetzt endlich hat der Film ALOIS NEBEL (Tschechien 2011, Regie Tomás Lunák) nach der gleichnamigen Grahpic Novel Jaroslav Rudis` einen deutschen Verleih und somit den Weg auch in deutsche Kinosäle gefunden. 
Das METROPOLIS zeigt den Film, der im Jahr 2012 den Europäischen Filmpreis in der Kategorie BESTER ANIMATIONSFILM erhielt, als Premiere ab dem 14.12. in der Originalfassung mit Untertiteln.

Einen wirklich lesenswerten Artikel zur Welt des Alois Nebel finden Sie hier bei Zeit Online

 
In unserer Filmreihe DaF erwartet Sie am 18.12. um 19.00 Uhr mit SOUND OF HEIMAT - DEUTSCHLAND SINGT ein ganz besonderer musikalischer Dokumentarfilm, in dem sich der neuseeländische Musiker Hayden Chisholm auf die Suche nach der deutschen Volksmusik begibt. Wer bei deutscher Volksmusik nur an den Musikantenstadl denkt, wird überrascht sein, wie facettenreich und schön die deutsche Volksmusik sein kann. Mehr dazu (inklusive Trailer) in unserem Blogpost zum Film. Mitsingen im Kinosaal ist übrigens ausdrücklich erlaubt. Wir werden schon vorher singen .... Zu Gast: Regisseur Arne Birkenstock.

Noch bis zum 5.12. läuft das DEUTSCH-RUSSISCHE KINOFORUM mit neuen Filmen aus Russland und einer Werkschau Alexei Balabanovs. Das komplette Programm und weitere Infos erhalten Sie beim KINO FORUM

Vom 11. bis zum 13. Dezember heißt es ABGEDREHT und das Hamburger Nachwuchs Filmfestival feiert in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum mit einer reichen Auswahl an Kurzfilmen junger Filmemacher/innen. Unbedingt empfehlenswert! Mehr Infos bei  ABGEDREHT

Eigentlich müssten wir uns da nicht immer wiederholen, aber die Filme in der Reihe DokART sind stets einen Besuch wert, so auch im Dezember mit den Dokumentarfilmen THOMAS HARLAN - WANDERSPLITTER (D 2007, Regie: Christoph Hübner) am 6.12. um 20.30 Uhr und DIE WOHNUNG (D/IL 2011, Regie: Arnon Goldfinger) am 17.12. um 21.15 Uhr. Zu beiden Veranstaltungen werden Gäste erwartet. Mehr zu DokART

Unter dem Motto DOKUMENTE gibt es ein Buchrelease mit Filmprogramm zu TON. TEXTE ZUR AKUSTIK IM DOKUMENTARFILM. Klingt interessant. Termin: 10.12. um 19.00 Uhr mit einer Einführung von Felix Grimm und Volko Kamensky.

Wie immer empfehlenswert ist der Film in der Reihe FILMLAND POLEN. FRAUENTAG der Sängerin, Komponistin, Drehbuchautorin und Regisseurin Maria Sadowska (Polen 2012) erzählt die Geschichte einer Filialleiterin einer Supermarktkette, die sich gegen das unmenschliche System ihres Arbeitgebers zur Wehr setzt. FRAUENTAG ist das Spielfilmdebüt von Maria Sadowska und wurde im Jahr 2012 mit dem Hauptpreis des Filmfestivals Cottbus ausgezeichnet. 

Gelacht werden darf am 17.12. um 19.00 Uhr, wenn der FREUNDESKREIS FILMFEST HAMBURG den französischen Film MAMAN UND ICH von Guillaume Gallienne aus dem Jahr 2013 präsentiert. Bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes wurde der Film vom Publikum mit stehenden Ovationen bedacht. Das können wir Hamburger doch auch, oder? Laut unseren Informationen hat der Film erst am 5. Juni 2014 seinen Kinostart in Deutschland. Aber so lange müssen Sie ja nicht warten .... 
Ein wenig Sitzfleisch benötigt man, wenn man Edgar Reitz` Film DIE ANDERE HEIMAT - CHRONIK EINER SEHNSUCHT genießen möchte. Aber es lohnt sich! Das METROPOLIS zeigt den 231-minütigen Film am 7., 22. und 25.12. jeweils um 19.00 Uhr. Hier geht es zur  Filmseite.

Der JÜDISCHE FILMCLUB zeigt am 19.12. um 19.00 Uhr die amerikanische Komödie THE HEBREW HAMMER (USA 2003, Regie: Jonathan Kesselman), ein Film für Fans des schrägen Humors. 

Am 21.12. ist wieder die LANGE NACHT DES KURZEN FILMS. Überall in Deutschland präsentieren Lichtspielhäuser in der längsten Nacht bzw. dem kürzesten Tag des Jahres tolle kurze Filme. Auch das Fernsehen spielt ein wenig mit. Mehr zum KURZFILMTAG

Dem deutschen Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzenten Robert Siodmak (bekannt geworden durch seinen halbdokumentarischen Film MENSCHEN AM SONNTAG aus dem Jahr 1929) widmet das Metropolis die Reihe ROBERT SIODMAK VOR DEM EXIL. Gezeigt werden die Filme ABSCHIED (D 1930, Siodmaks erster Tonfilm), DER MANN, DER SEINEN MÖRDER SUCHT (D 1931) sowie VORUNTERSUCHUNG (D 1931), Termine zwischen dem 9. und 21.12. 

Den mexikanischen Film FRIDA KAHLO - ES LEBE DAS LEBEN (Mexiko 1984, Regie: Paul Leduc) präsentiert SOULFOOD CINEMA - ART am 8.12. um 17.00 Uhr, ein authentisches Porträt der berühmten mexikanischen Malerin. Wer die Hollywood-Produktion FRIDA mit Salma Hayek in der Titelrolle aus dem Jahr 2002 kennt, hat hier die Gelegenheit, einen Vergleich anzustellen. 
Schon ein Klassiker des METROPOLIS Kinos sind die Stummfilmabende mit Musikbegleitung. Und in diesem Dezember stehen zwei große Klassiker des STUMMFILMS auf dem Programm: METROPOLIS (D 1927, Regie: Fritz Lang) am 26.12. um 19.30 Uhr, Musikbegleitung durch das Werner Loll Quartett, sowie ASPHALT (D 1928/29, Regie: Joe May) am 27., 28. und 29.12. jeweils um 20.00 Uhr, musikalisch begleitet von Tuten & Blasen. Für diese drei Veranstaltungen gibt es nur im Vorverkauf Karten zu erwerben. Hier geht es zu TUTEN & BLASEN

Unser letzter Tipp gilt dem RUSSLAND SILVESTER SPEZIAL am 30.12., wenn es wieder heißt: IRONIE DES SCHICKSALS (UDSSR 1975, Regie: Eldar Rjazanow). Ein absoluter Kultfilm, den man in Russland alljährlich am 31.12. im TV anschaut, der aber auch in Hamburg zur Einstimmung auf die letzte Nacht des Jahres bestens geeignet ist und auch hier Kultcharakter besitzt. Wenn Sie diesen Film am 30.12. um 19.00 Uhr zum ersten Mal anschauen, dann fragen Sie ruhig andere Besucher, wie oft sie den Film schon angesehen haben. Und möglicherweise ist es dann auch nicht Ihr letztes Mal .... 

Und das waren unsere Tipps für das Dezember-Programm des METROPOLIS Kinos. Wir üben jetzt Singen und vielleicht sehen wir uns ja am 18.12. bei SOUND OF HEIMAT! Das komplette Dezember-Programm können Sie natürlich hier einsehen: HEIMAT METROPOLIS 

Wir wünschen Ihnen einen sehr schönen Dezember und eine besinnliche, aber auch fröhliche Adventszeit und ein ebensolches Weihnachtsfest!


DaF im METROPOLIS Kino am 18.12.2013: SOUND OF HEIMAT

Mitsingen bei DaF im Dezember
Zu Gast: Regisseur Arne Birkenstock!


Deutsche Volksmusik, zum Mitsingen bestens geeignet, ohne Deutschtümelei und so ganz anders als man es aus einschlägigen Fernsehprogrammen kennt (keine Schunkelschlager, kein Musikantenstadl), gibt es bei DaF am 18. Dezember im METROPOLIS Kino im musikalischen Roadmovie SOUND OF HEIMAT – DEUTSCHLAND SINGT. Eine kluge, erfrischende und beeindruckende Dokumentation, die Lust auf die deutsche Volksmusik macht.

Der neuseeländische Musiker Hayden Chisholm stellte sich die Frage, warum die Deutschen eigentlich eine so ambivalente Haltung zu ihrer Volksmusik haben: „Dieselben Menschen, die feuchte Augen bekommen, wenn ein alter Indio zum tausendsten Male ‚El Cóndor Pasa’ in seine Panflöte bläst, kriegen Pickel, wenn man sie auf die Melodien ihrer Heimat anspricht.“ (Hayden Chisholm in SOUND OF HEIMAT). Um eine Antwort darauf zu erhalten, begab er sich auf eine musikalische Reise durch Deutschland begleitet von den Regisseuren Arne Birkenstock und Jan Tengeler. Und er fand eine facettenreiche Volksmusik vor, spielte, sang und tanzte u.a. mit dem Leipziger Gewandhaus Chor, den Kölner Hip-Hoppern um „BamBam Babylon Bajasch, der Jodel-Lehrerin Loni Kuisle im Allgäu, der Sängerin Bobo in Sachsen-Anhalt und vielen anderen modernen und traditionellen Volksmusikern. Neben den schönen Melodien faszinieren in diesem Film die wundervollen Landschaftsaufnahmen von Kameramann Marcus Winterbauer. Anschauen, anhören und mitsingen! 


Und nicht nur im Kino: Wir treffen uns, natürlich mit euch, schon um 18.00 Uhr vor unserem Büro (Colonnaden 96) zum Flashmob mit weihnachtlichen Liedern und gehen dann gemeinsam singend zum METROPOLIS!
"Unsere" Weihnachtslieder gibt es hier.

 „Am Ende dieses klug und gefühlvoll inszenierten Dokumentarfilms, der seine Schönheit nicht zuletzt aus Marcus Winterbauers betörenden Landschaftsaufnahmen schöpft, glaubt Hayden Chisholm, den »German Soul« gefunden zu haben. Zauberhafte Melodien, viel Freude und ein sanfter Hang zur Melancholie. Heimat? Ist der Ort, an den man gerne zurückkehrt, mögen die Wurzeln auch gekappt sein. Wie schön, wenn man ihn mit den Ohren erkennen kann.“ Neues Deutschland

„Bloß kein Volkslied, sagen die meisten. Das fand der Neuseeländer Hayden Chisholm so skurril, dass er sich mit seinem Saxofon auf den Weg durch die Republik machte und nachfragte, neugierig, naiv, unerschütterlich. Die Stationen: eine Kölner Kneipe, ein Jodelkurs im Allgäu, die Ex-Punker vom Bamberger Antistadl, der Leipziger Gewandhauschor, die Bandoneonisten vom Erzgebirge, eine Avantgarde-Sängerin, die Veteranen von Liederjan. Deutsches Lied, garstig’ Lied: Die politische Seite (Buchenwald, DDR-Propaganda) spart der Film nicht aus. Hält dagegen, macht Laune und steuert neben einer wunderbar hellhörigen Tonspur entspannte Deutschlandbilder bei. Und jetzt alle.“ Tagesspiegel

Text: Regina Nickelsen, Colón Language Center

Am 18.12.2013 um 19.00 Uhr bei DaF im METROPOLIS Kino:

SOUND OF HEIMAT – DEUTSCHLAND SINGT
Deutschland 2012
Regie: Arne Birkenstock, Jan Tengeler
Lauflänge: 93 Minuten

Mehr Informationen zu unserer Filmreihe DaF finden Sie auch beim Filmteam Colón auf Facebook

Zum Üben fürs Mitsingen beim Kinobesuch:

DIE GEDANKEN SIND FREI
Die Gedanken sind frei,
wer kann sie erraten?
Sie fliegen vorbei wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen,
kein Jäger sie schießen, es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei!

Ich denke, was ich will und
was mich beglücket, doch alles in der Still’,
und wie es sich schicket.
Mein Wunsch und Begehren
kann niemand verwehren, es bleibet dabei:
die Gedanken sind frei!

(Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allen,
sie tut mir allein am besten gefallen.
Ich bin nicht alleine bei meinem Glas Weine,
mein Mädchen dabei: die Gedanken sind frei!)
Und sperrt man mich ein im finsteren
Kerker, das alles sind rein vergebliche Werke;
denn meine Gedanken zerreißen
die Schranken und Mauern entzwei:
die Gedanken sind frei!

Drum will ich auf immer den Sorgen
entsagen und will mich auch nimmer mit Grillen mehr
plagen. Man kann ja im Herzen stets lachen und scherzen
und denken dabei: die Gedanken sind frei!

(Deutsches Volkslied – Text aus dem Jahr 1780, Melodie um 1815)

Hier gibt es eine sehr gelungene Fassung des Liedes (das Einbetten ist leider nicht möglich): http://www.youtube.com/watch?v=jNSfHHM_b28

Trailer: