Mittwoch, 27. Mai 2015

Tipps für das METROPOLIS Kino Hamburg im Juni 2015



Vielleicht kommt im Juni ja endlich mal ein wenig Sommerstimmung auf (mit Temperaturen, die höher sind als 15 Grad, und Sonnenschein). Diverse Kinobesuche im METROPOLIS Kino Hamburg haben wir dennoch eingeplant und verbreiten in unserer Filmreihe DaF am 17. Juni mit dem Dokumentarfilm RHEINGOLD – GESICHTER EINES FLUSSES Sommerstimmung von oben mit wundervollen Luftaufnahmen vom bedeutendsten europäischen Fluss, dem Rhein. Die Sprecher sind die Schauspieler Ben Becker und Anne Moll. 

„Viele Dichter haben den Rhein schon besungen. Nun spricht er endlich selbst. Im spektakulären Kinofilm "Rheingold" erzählt der Lieblingsfluss der Deutschen seinen Weg von der Quelle zum Mythos.“ Die Welt

Den Trailer und mehr Infos gibt es in diesem Blogpost
Besonders ans Herz legen möchten wir Ihnen auch VON CALIGARI ZU HITLER - DAS DEUTSCHE KINO IM ZEITALTER DER MASSEN von Rüdiger Suchsland, Die Dokumentation über das große deutsche Kino der 1920er und frühen 1930er Jahren feierte bei den 71. Internationalen Filmfestspielen von Venedig ihre Weltpremiere und ging in der Berichterstattung leider etwas unter. Das METROPOLIS zeigt den Film am 3.6. um 19.00 Uhr und Rüdiger Suchsland wird ZU GAST sein. Unbedingt vormerken und dick im Kalender anstreichen!

Lesen Sie hier bei der Deutschen Welle ein Interview mit Rüdiger Suchsland. 
Dazu passend sollte man der Reihe FRÜHER DEUTSCHER TONFILM Beachtung schenken. Das METROPOLIS zeigt M (D 1931, Regie: Fritz Lang), DER ANDERE (D 1930, Regie: Robert Wiene) und DER BLAUE ENGEL (D 1930, Regie: Josef von Sternberg). Die Termine entnehmen Sie gern der Themenseite des METROPOLIS unter dem entsprechenden Titel.

Auch NEUES DEUTSCHES KINO kommt im Juni zu Ehren. Es werden die beiden Berliner Filme NACHTHELLE (D 2014, Regie: Florian Gottschick) und AMOK – HANSI GEHT’S GUT (D 2014, Regie: Zoltan Paul) gezeigt. Wir sind sehr gespannt!
Fortgesetzt werden die Reihen SLATAN DUDOW mit den beiden DDR-Produktionen VERWIRRUNG DER LIEBE (DDR 1959) und CHRISTINE (DDR 1963/1974) sowie RAINER WERNER FASSBINDER mit sechs weiteren Filmen aus den Jahren 1969 bis 1974. Darunter auch FONTANE EFFI BRIEST.

Mit der Reihe PEDRO COSTA widmet sich das METROPOLIS einem weiteren großen Filmemacher, den The Guardian als den Samuel Beckett des Kinos bezeichnete. Diese Beschreibung lässt schon erkennen, dass das Werk des 1959 in Lissabon geborenen portugiesischen Regisseurs nicht unbedingt das zugänglichste Kino ist. Entdeckenswert ist es aber unbedingt. Die im Juni im METROPOLIS gezeigten Filme sind OSSOS (28.6., 19.00), NO QUARTO DA VANDA (29.6., 19.30), CAVALO DINHEIRO (30.6., 19.00) und JUVENTUDE EM MARCHA (1.7., 19.00). Pedro Costa wird an allen vier Tagen im METROPOLIS zu Gast sein und das verspricht zusätzliche interessante Einblicke in sein Schaffen.

Informieren Sie sich gern auf der Webseite Pedro-Costa.net ausführlich über diesen Meister des rauen, ungeschönt realistischen Kinos.
Sehr spannend wird es auch vom 9. bis zum 15. Juni beim 31. INTERNATIONALEN KURZ FILM FESTIVAL HAMBURG, das außer im METROPOLIS in den Veranstaltungsorten/Kinos Festivalzentrum, 3001 KINO, B-MOVIE, FILMRAUMLICHTMESS und im ZEISE KINO stattfindet. Das Programmheft kann man hier einsehen. Der Ticketvorverkauf startet am 26. Mai. Das Hamburger Kurz Film Festival ist ein tolles, international renommiertes und dazu sehr sympathisches Festival. Man sollte unbedingt die eine oder andere Veranstaltung besuchen! Und das Plakat lädt wahrlich zum Spielen ein ….

Wir bleiben beim Kurzfilm, der ja häufig in Kinos viel, viel zu kurz kommt, wobei das METROPOLIS Kino natürlich eine rühmliche Ausnahme darstellt. Am 10. Juni veranstaltet das Studio Hamburg um 20.30 Uhr erstmals seine STUDIO HAMBURG KURZFILMNACHT im METROPOLIS. Gezeigt werden die Kurzfilme des Studio Hamburg Nachwuchspreises, die in der Kategorie Bester Kurzfilm nominiert sind. Über die Vergabe dieses Preises entscheidet das Publikum, und zwar am 10. Juni nach den Vorführungen im Kino oder online. Der NDR zeigt am 10. Juni um 23.50 Uhr im Fernsehen ebenfalls alle fünf nominierten Filme, die dann auch noch sieben Tage in der Mediathek angesehen werden können. Nach der Vorführung der Filme am 10. Juni im METROPOLIS kann man übrigens nicht nur voten, sondern sich bei Musik und Freigetränk auch noch prima über die Filme austauschen. Den Teilnehmern des Votings winken übrigens auch noch tolle Gewinne.

Vom 18. bis zum 28.6. findet in Hamburg die TRIENNALE DER PHOTOGRAPHIE statt, in deren Rahmen das METROPOLIS ein Kurzfilmprogramm mit Filmen von Georges Méliès (aus den Jahren 1902, 1904 und 1912) sowie Michael Redfords 1984 (GB 1984) und Francois Truffauts großartigen Film FAHRENHEIT 451 (FGB 1966) mit dem wundervollen Oskar Werner in der Titelrolle zeigen wird. Auf der Webseite der TRIENALLE DER PHOTOGRAPHIE erfahren Sie alles Weitere zu den Ausstellungen und Veranstaltungen. 
Koreanisches Kino können Sie ab dem 25.6. in AUS WEITER FERNE NAH – Koreanisch-deutsche Begegnungen im Film erleben. Zur Eröffnung am 25.6. um 21.15 Uhr gibt es die Hamburg-Premiere von VERLIEBT, VERLOBT, VERLOREN (D 2015). Die Regisseurin Sung-Hyung Cho, vielen dürfte ihr großartiger Dokumentarfilm FULL METAL VILLAGE über das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken bekannt sein, wird zu Gast sein. Prima! Mehr zu den koreanisch-deutschen Filmbegegnungen finden Sie auf der Themenseite des METROPOLIS. 

Am 17.6. stellt der türkische Regisseur Can Candan um 21.15 Uhr seinen Dokumentarfilm MY CHILD persönlich vor. Es ist die Geschichte mutiger Eltern lesbischer, schwuler, bisexueller oder transsexueller Kinder aus Istanbul, die eine Initiative gegründet haben, die sich für die Rechte der LSBT-Menschen in der Türkei einsetzt.

Die tolle Reihe FILMLAND POLEN, in der aktuelle polnische Filme präsentiert werden (die immer sehr sehenswert sind), ist am 14.6. um 17.00 Uhr mit HARDCORE DISCO (Polen 2014, Regie: Krzysztof Skonieczny) dran. Weitere Informationen zum Festival des Neuen Polnischen Films und zu HARDCORE DISCO finden Sie auf der Webseite vom FILMLAND POLEN

Die außerordentlich spannende Filmreihe dokART ist auch im Juni noch mit ARCHITEKTUR-VISIONEN im Rahmen des Hamburger Architektur Sommers 2015 (Mai bis Juli) befasst. Die Termine für dokART im Juni sind der 12. und 24. Auf der Webseite von dokART können Sie sich näher über das Programm informieren. 

Schenken Sie auch den Reihen ERZÄHLEN IN BILDERN – CHRISTIAN GEISSLERS FILMARBEITEN, UMDENKEN PRÄSENTIERT (Daniel Burkholtz‘ NO PASARÁN, D 2014, über Menschen, die gegen den Faschismus gekämpft haben), ASYNCHRON, PICASSO (MEIN MANN PICASSO von James Ivory, USA 1996), TÄTER – OPFER – WIDERSTAND, PREMIEREN, KINELAB HAMBURG, SENIORENKINO, SOULFOOD JAIL, SPEZIAL, KINOKABARET sowie JÜDISCHER FILMCLUB (JELLYFISH – VOM MEER GETRAGEN, F/Israel 2007) auf der Themenseite des METROPOLIS Ihre Aufmerksamkeit, denn auch die versprechen interessante und spannende Kinostunden. 

Wir wünschen Ihnen einen schönen Juni, einen hoffentlich sonnigen Sommeranfang und viele tolle und unvergessliche Kinoerlebnisse! 


Juni 1919

Die dunkle Frühe trägt mich schwer im Schoß,
Sterbend die mich gebar dem blassen Morgen;
Mit Heckenrosen werd ich langsam groß,
Berg muß mir seine blauen Schatten borgen,
Wenn Mittag mich in steiler Glut versehrt.
Zum Abend führt, von müder Last beschwert,
Bachüberwankend scheu das schmale Brett.
Stumm stürzen nachts die weißen Wände ein,
Die schwarzen Wälder schreiten um mein Bett.

Maria Luise Weissmann


 

Donnerstag, 14. Mai 2015

The New German Cinema: #Herzog, #Fassbinder, #Schlöndorff, #Wenders, #Syberberg


Tolle BBC-Reportage (inklusive Interviews mit den Regisseuren) über den Neuen Deutschen Film, der sich in der 1960er Jahren mit Filmemachern wie Rainer Werner Fassbinder, Werner Herzog, Volker Schlöndorff, Wim Wenders und Hans Syberberg etablierte.

Die Reportage wird eingeleitet durch einen kurzen Überblick über das große Kino deutscher Regisseure in der Weimarer Republik, das Kino in Zeiten des Nationalsozialismus und das Nachkriegskino (das man in großen Teilen vielleicht besser vergessen sollte).

Aus der Reportage: „Herzog is constantly looking for a country which does not exist.“

Einer der Regisseure, die in den 60er Jahren dem Deutschen Kino wieder Kontur gaben, ist Rainer Werner Fassbinder, der am 31.5. dieses Jahres 70 Jahre alt geworden wäre. Ihm widmet das METROPOLIS Kino Hamburg im Mai und im Juni eine Werkschau.

Keinesfalls verpassen sollte man am 21.5. (19 Uhr) und 24.5. (20 Uhr) Rainer Werner Fassbinders grandioses Science-Fiction-Epos WELT AM DRAHT.
Hier kann man einen Blick in das ausführliche Presseheft werfen, das anlässlich der Welturaufführung der restaurierten Fassung des Films im Februar 2010 im Rahmen der Berlinale veröffentlicht wurde. Lesenswert! Und dieses tolle Kinoereignis sollte man sich natürlich auch nicht entgehen lassen!