Donnerstag, 13. April 2017

LenaLove am 10.5. bei DaF im METROPOLIS Kino



Am 10. Mai 2017 (19.00) in unserer Filmreihe DaF im METROPOLIS Kino: LenaLove, Florian Gaags spannender Thriller, der in die Welt der Sozialen Medien und Chats eintaucht und das Thema Cybermobbing in den Blick rückt.

In einer visuellen Achterbahnfahrt erzählt der Film die Geschichte der 16-jährigen Lena (Emilia Schüle), die in eine Social-Network-Beziehung entflieht, als sich ihre beste Freundin Nicole (Kyra Sophia Kahre) und ihr Schwarm Tim (Jannik Schümann) von ihr abwenden. Sie weiß nicht, wer die Chat-Bekanntschaft zu diesem Noah, der so viel Verständnis für sie und ihre Probleme aufbringt, eingefädelt hat. Und als es zum realen Treffen mit Noah kommt, verschwindet Lena danach spurlos.  

Kommentar der Produzenten Tatjana Bonnet und Viktor Jakovleski:
„Vor dem Computerbildschirm scheinen Hemmschwellen und moralische Bedenken endgültig zu verschwinden. Viele Menschen sind im Netz zügelloser und haben einen direkten und unmittelbaren Zugang zum ausgewählten Opfer. Sich schnell verbreitende Beleidigungen in Form von Posts und Kommentaren verbreiten sich in ungeheurem Tempo. Vor allem in den USA, Japan und Großbritannien, aber auch zunehmend in Deutschland, häufen sich Fälle von Internetmobbing in ungeheurem Ausmaß. In Deutschland werden jede Woche schätzungsweise 500.000 Schüler gemobbt, fast jedes dritte Schulkind. Nach einer bundesweiten Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse gaben 32 Prozent der jungen Menschen zwischen 14 und 20 Jahren an, schon einmal im Internet beleidigt, bedroht oder verleumdet worden zu sein. Jeder Zehnte hat nach eigenen Angaben bereits selbst im Internet gemobbt – und jeder Fünfte hält es für wahrscheinlich, selber Täter zu werden. Die Folgen sind gravierend: Es gab erste Fälle gerichtlicher Verurteilungen aufgrund von Cyber-Mobbing. Es sind Präzedenzfälle, die das Verhalten und die Regeln im Internet bereits geprägt haben. Es gibt mittlerweile Internetseiten und -Kampagnen, die vor Cybermobbing warnen und aufklären. Endlich werden auch die Sozialen Netzwerk-Betreiber vermehrt aktiv und gehen gegen Mobbing im Internet vor.”


„Regisseur Florian Gaag hat sich nach seinem Debüt »Wholetrain« (2006), der in der Graffitiszene spielte, nun der Welt der sozialen Netzwerke zugewandt und erzählt eine komplex verwobene Geschichte dreier Familien. Er zeigt die Macht von Zufällen und wie leicht aus einem bösen Streich blutiger Ernst werden kann. Geschickt verbindet er die Figuren miteinander, sodass aus dem moralischen Schuld-und-Sühne-Konzept ein differenzierter Film wird, der in erster Linie zum Nachdenken anregt. Banaler Ehebruch, verkanntes Talent, Wohlstandsverwahr­losung, Eifersucht und bittere Enttäuschung bilden den Hintergrund für einen ebenso spannenden wie kunstvoll gestalteten Film, der mehr will als nur unterhalten.“ epd Film

LENALOVE ist ein ungemein kraftvoller Film, der ohne erhobenen Zeigefinger für die Zielgruppe relevante Themen aufarbeitet und auf Gefahren hinweist. Spannend, herausfordernd und von hoher Relevanz. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW), Prädikat BESONDERS WERTVOLL 


„Mit allerlei überraschenden Wendungen samt visuellem Einfallsreichtum wird der Spannungsbogen souverän gehalten.“ Programmkino 

„Eine Schülerin, die sich verlassen fühlt, im Internet nach Kontakten sucht und zum Opfer von Cybermobbing wird: Regisseur Florian Gaag packt ein brisantes aktuelles Thema in einen spannenden Film mit opulenten Bildern.“ Audio: Gespräch mit dem Regisseur Florian Gaag 


Für die Produzentin Tatjana Bonnet war der Film LenaLove ein Herzensprojekt, das sie unbedingt realisieren wollte und für dessen Finanzierung sie hart kämpfen musste.
„Wir haben um den Film kämpfen müssen. Ich war ein Newcomer am Markt, hatte vorher noch keinen eigenen Film produziert. Wir mussten die Förderer wirklich erst überzeugen, das Cybermobbing ein Thema ist. Wir wurden gefragt: „Stimmt das? Haben die Kids heutzutage überhaupt alle ein Handy?“ Ich will da niemandem zu nahe treten, aber wir mussten sie an die Hand nehmen. Letztendlich wurde er finanziert, aber wir hatten mit dem Geld zu kämpfen“, berichtet Bonnet von den Startschwierigkeiten. Ein finanzielles Risiko sei das Herzensprojekt aber trotzdem: „Wenn der Film floppt, kann das bedeuten, dass wir die Förderung, die ja nur ausgelegtes Geld ist, nicht zurückzahlen können, wenn der Film nicht genug Geld wieder einspielt. Wenn der Film dann fliegt, also gut ankommt, kommt das Geld zurück in den Filmfördertopf. Ich bin aber auch privat beteiligt, mit einer ganzen Menge Geld. Ich habe jahrelang gespart, um dieses Herzensprojekt zu realisieren.“ Produzentin Tatjana Bonnet in der Berliner Zeitung 

Zusammengestellt von Regina Nickelsen (Colón Language Center)


DaF im METROPOLISKino Hamburg am 10.5.2017 (19.00 Uhr):

LenaLove
Deutschland 2016
Regie: Florian Gaag
Lauflänge: 92 Minuten

Fotos und Trailer: © Alpenrepublik