„Der beste Weg herauszufinden,
ob man jemandem vertrauen kann,
ist ihm zu vertrauen.“
Ernest Hemingway
VERTRAUEN
–
Ein großes Thema im Film BARBARA, dem nächsten
Film in unserer Reihe DaF im Metropolis am 16.01.2013 um 19 Uhr.
Regisseur
Christian Petzold untersucht in BARBARA das Wesen menschlichen Vertrauens. Da
gibt es den Arzt André, der nach Barbaras Ausreiseantrag aus der DDR in den
Westen und ihre anschließende Strafversetzung in ein Krankenhaus in der Provinz
ihr neuer Vorgesetzter wird und der ihr sowohl privat als auch beruflich
bedingungslos zu vertrauen scheint, dessen scheinbar gutgemeinte Bemühungen Barbara
aber sehr irritieren. Ist er wirklich an ihr interessiert und ist er von der
Staatssicherheit als Informant auf sie angesetzt? Kann sie ihm vertrauen?
In
der DDR war Misstrauen anderen Menschen gegenüber an der Tagesordnung, es wurde
für viele Menschen überlebensnotwendig. Christian Petzold, der in
Nordrhein-Westfalen geboren und aufgewachsen ist, somit den Staat der DDR nicht
in eigener Erfahrung kennen gelernt hat, gelingt es auf eine unaufdringliche,
aber umso ergreifendere Art, diese Verbots- und Kontrollwelt und ihre
Auswirkungen auf seine Bürger einzufangen.
Aber
die Frage, ob man sich anderen Menschen anvertrauen kann und sie dieses
Vertrauen rechtfertigen, ist sicher eine universelle Frage, die wir uns alle,
nicht nur in Unrechtsstaaten wie der DDR, sondern im täglichen Leben, sei es im
Berufsleben, im privaten Umfeld und natürlich auch unseren Politikern
gegenüber, immer wieder stellen müssen. Somit weist Petzolds Film weit über die
strukturelle Gewalt des Misstrauens, die prägend für das Leben in der DDR war,
hinaus. Aber was wir vielleicht alle brauchen, ist eine Welt, in der der Mut
zum Vertrauen nicht bestraft wird, denn ein Zusammenleben in einem Umfeld
voller Misstrauen kann keine lebenswerte Umgebung schaffen. Da müssen wir
sicher alle immer wieder an uns arbeiten. Auch das können wir aus Petzolds Film
lernen, einem Film, der nicht vom Arbeiter- und Bauernstaat der DDR erzählen
will, sondern, wie andere Filme Petzolds auch, das Individuum mit seiner
Beschaffenheit und seinen Möglichkeiten in den Mittelpunkt stellt.
Christian Petzold in den Notizen zu „Barbara“: „Wir wollten das
filmen, was zwischen den Menschen ist, sich aufgetürmt hat, was sie misstrauen
lässt oder vertrauen, abwehren und annehmen.“
Mehr Informationen zu
BARBARA gibt es auch hier auf unserem Blog:
Link zum Metropolis-Kino:
„Die größte Ehre, die man einem Menschen antun kann, ist die, dass man zu
ihm Vertrauen hat.“
Matthias Claudius
Matthias Claudius
„Wenn man einem Menschen trauen kann, erübrigt sich ein Vertrag. Wenn man ihm nicht
trauen kann, ist ein Vertrag nutzlos.“
Jean Paul Getty
Jean Paul Getty
„Wer andern gar zu wenig traut, hat Angst an allen Ecken; wer gar zu viel auf andre baut, erwacht mit Schrecken.“
Wilhelm Busch
Wilhelm Busch
„Sich einem Menschen
anzuvertrauen, ist im Grunde wie ein Spiel, bei dem man entweder alles verliert
oder alle gewinnt. der andere ist immer der Gegner und genauso muss man ihn
behandeln. Kein Spieler legt seine Karten offen auf den Tisch. Er behält sie in
der Hand und wählt aus, welche er zuerst aufdeckt und welche er bis zum Schluss
zurückbehält.“
„Wer nicht genügend
vertraut, wird kein Vertrauen finden.“
„Für verlorenes Vertrauen
gibt es kein Fundbüro.“
„Vertrauen zu
genießen ist ein größeres Kompliment als geliebt zu werden.“
George Macdonald
George Macdonald
„Zu vertrauen ist
gut, nicht zu vertrauen ist besser.“
Giuseppe Verdi
"Ich investiere
mein Vertrauen in niemanden, nicht einmal in einen Wissenschaftler."
Bob Dylan, Do Right
To Me Baby
"Wenn du
jemanden brauchst, dem du vertrauen kannst, traue dir selbst."
Bob
Dylan, Trust Yourself