Die britische Autorin Judith Kerr wurde 1923 in Berlin
geboren, 1933 musste ihre jüdische Familie aus dem nationalsozialistischen
Deutschland fliehen. Zunächst lebte die Familie kurzzeitig in der Schweiz, dann
bis 1935 in Frankreich und schließlich in England, wo Judith Kerr 1971 ihren
ersten autobiografischen Roman ALS
HITLER DAS ROSA KANINCHEN STAHL (WHEN HITLER STOLE PINK RABBIT) veröffentlichte.
Oscar-Preisträgerin Caroline Link (Oscar für NIRGENDWO IN AFRIKA im Jahr 2003) hat
diesen Roman nun fürs Kino verfilmt.
Der Film umfasst wie auch der Roman die Jahre 1933 bis
1935. Zu Beginn lebt die neunjährige Anna (Riva Krymalowski) mit ihrem Bruder
Max (Marinus Hohmann), ihrer Mutter Dorothea (Carla Juri) und ihrem Vater Arthur
Kemper (Oliver Masucci), einem bedeutenden Theaterkritiker und Schriftsteller,
in Berlin. Es ist kurz vor der Reichstagswahl im März 1933. Noch bevor Hitler
die Wahl gewinnt, verlässt Arthur Kemper Deutschland und geht nach Prag, da er
im Falle der Machtübernahme der Nationalsozialisten mit einer Verhaftung
rechnen muss. Später geht die gesamte Familie ins Exil. Für die beiden Kinder
beginnt zunächst in der Schweiz und dann in Paris eine Zeit, die geprägt ist durch
Abschied, Heimweh nach Berlin, Gefahr, materielle Not, Begegnungen mit Fremden,
Verständigungsschwierigkeiten, eine neue Sprache, aber auch durch neue Freunde,
etliche Abenteuer und Hoffnung.
„In
seiner klaren, direkten Bildsprache, (…) ist "Als Hitler das rosa
Kaninchen stahl" ein Glücksfall. "Es war mir wichtig,
die Geschichte nicht künstlich zu dramatisieren", hat die Regisseurin Link
über ihren Film gesagt. (…) Gerade deshalb erzählt ihr Film auf bewegende, zeitlos
aktuelle Weise von einer Welt, in der sehr viele Menschen aus finsteren Gründen
zur Flucht durch die halbe Welt gezwungen sind.“ SPIEGEL
Text: Regina
Nickelsen (Colón Language Center)
Am
18.3.2020 (19:00) bei DaF im METROPOLIS Kino Hamburg:
ALS HITLER DAS ROSA KANINCHEN STAHL
Deutschland 2019
Regie: Caroline Link
Lauflänge: 119 Min.