Ein Blog vom Filmteam Colón des Colón Language Centers Hamburg (Deutschland). Schwerpunkt: Kino in Hamburg, deutschsprachiger Film, Filmreihe DaF: Deutsch als Fremdsprache - Deutsch als Filmsprache (einmal monatlich im Metropolis-Kino Hamburg)
Meine
zwanzig Lieblingsfilme des Jahres 2017. Ich habe in diesem Jahr auch diverse
ältere Filme gesehen, die mir sehr gut gefallen haben, die habe ich jedoch
nicht gelistet. Es sind nur aktuelle Filme, die ich im Kino bzw. bei
Filmfestivals gesehen habe, aufgeführt. Und mit der Reihenfolge tue ich mich
immer sehr schwer, aber so ungefähr passt es schon. Allerdings gab es noch
diverse andere aktuelle Filme in diesem Jahr, die mir gefallen haben.
20.TUNTEIDEN
TEMPPELIT / TEMPLES OF DREAMS
(Finnland 2015) von Jouko Aaltonen
19.JACKIE (USA 2016) von Pablo
Larrain
18. LUCKY
(USA 2017) von John Carroll Lynch
17. MISS SLOANE
(USA 2017) von John Madden
16.66
KINOS (D 2017) von Philipp Hartmann
15.NOCTURAMA (Frankreich 2016) von
Bertrand Bonello
14.HELLE NÄCHTE (D 2017) von Thomas Arslan
13. A MONSTER
CALLS (USA/GB 2016) von J.A. Bayona
12. THE ENDLESS (USA 2017) von Justin
Benson und Aaron Moorhead
11. HAUS OHNE DACH (D/KRG 2016) von Soleen
Yusef
10. PARIS PIEDS NUS (Frankreich 2016) von
Dominique Abel und Fiona Gordon
9. POSOKI / DIRECTIONS (Bulgarien 2017)
von Stephan Komandarev
8. 20TH CENTURY
WOMEN (USA 2016) von Mike Mills
7. DUNKIRK (USA 2017) von Christopher
Nolan
6.BLADE RUNNER 2049
(USA 2017) von Denis Villeneuve
5.MANIFESTO (D
2015/2017) von Julian Rosefeldt
4.A
GHOST STORY (USA 2017) von
David Lowery
3. LOUISE EN HIVER (Frankreich 2016) von
Jean-François Laguionie
2.THE
FLORIDA PROJECT (USA 2017) von
Sean Baker
1.24 FRAMES
(Frankreich 2017) von Abbas Kiarostami
Einen Trailer habe ich leider nicht
finden können, bei diesem Film ist es auch folgerichtig, dass es wohl keinen
gibt. Aber es lohnt sich, diese Besprechung bei IndieWirezu lesen.
Die Geschwister Liya, Jan und
Alan sind im kurdischen Teil des Iraks geboren, Ende der Achtziger flüchteten sie vor
dem Regime Saddam Husseins nach Berlin. Als ihre Mutter
plötzlich verstirbt, begeben sie sich auf eine beschwerliche Reise durch ihre
alte Heimat, um den Leichnam ihrer Mutter neben dem Grab des im Krieg
umgekommenen Vaters im kurdischen Grenzgebiet beizusetzen. Dabei stoßen sie nicht
nur auf Schwierigkeiten mit ihrer kurdischen Großfamilie, die die Beerdigung im
Heimatdorf verhindern will, sondern werden sich auch zunehmend bewusst, wie
weit sie sich voneinander entfernt haben. Der Regisseurin Soleen Yusef geht es in ihrem
bewegenden Debütfilm, für den sie 2016 den First Steps Award erhielt, um
Fluchterfahrung, um die Identitätssuche von Migrantenkindern, um den Wert von
Familie und Heimat. Und es gelingt ihr auf beeindruckende Weise, dem Zuschauer
dies alles erfahrbar zu machen.
Der
sich im Film anbahnende Konflikt in der Gegend um Dohuk, wo der Film spielt und
die Familie der Regisseurin lebt, wurde für das Filmteam zur bitteren Realität,
als dort während der Dreharbeiten die Aufstände unter Beteiligung des IS
begannen.
"Man
merkt sehr deutlich, dass in diesem Film so viel Herzblut steckt. Es ist ein
ganz ergreifendes Werk mit einer großen Kraft und einer großen Ehrlichkeit.“ Knut Elstermann, radioeins
„Yusef
gelingt es in ihrem wunderbaren Debüt, nicht nur das Politische im Privaten zu
spiegeln, sie schafft es auch, durch die bis in die Nebencharaktere mit viel
Wärme gezeichneten Rollen eine Atmosphäre voll feinem Humor und sanfter Poesie
zu entfalten." Markus Raska, tip Berlin
„Dass
die politische Ebene des Films dabei von Anfang an erlebbar wird, ohne in reine
Verzweiflung über die Verhältnisse abzurutschen, macht den Film zusätzlich zu
dem Portrait eines ganzen Volks, das unter schwierigen Bedingungen - Krieg,
Diktator, Terror, Kampf um Unabhängigkeit - existieren muss.“ SPIEGEL ONLINE
„Er
erzählt zuvorderst eine Familiengeschichte, die sich zwischen zwei Kulturen
abspielt, letztendlich aber sind die Ereignisse innerhalb der Familie das
zentrale Thema und das, was die Regisseurin besonders an ihrem Stoff
interessiert. Die Milieus und die politischen Verhältnisse, die den Film ebenso
prägen wie das Dazwischensein zwischen der deutschen und der kurdischen Kultur,
machen den Film allerdings zu etwas Besonderem. Sie nehmen den Zuschauer mit
auf eine Reise in eine fremde Kultur, geben ihm eine einzigartige Tonalität und
wecken in der Regisseurin, wie sie sagt, Erinnerungen und ein Gefühl von
Heimat.“ kino-zeit
Unsere Umfrage zu DaF im METROPOLIS Kino Hamburg 2017
Ihr könnt wieder abstimmen, welcher Film unserer
Filmreihe DaF im Metropolis Kino Hamburg
euch in diesem Jahr (2017) am besten gefallen hat. Mehrfachnennungen sind
möglich. Ihr müsst natürlich nicht alle Filme gesehen haben, um teilnehmen zu
können.