Donnerstag, 19. April 2018

DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER im Mai 2018 bei DaF im METROPOLIS Kino


Im Herbst 1956 kam es in Ungarn zu einem Aufstand gegen die sowjetischen Besatzungstruppen. Die Menschen, Studenten, Arbeiter, Bauern, Kommunisten, Sozialdemokraten, sogar Priester und Soldaten, forderten Meinungs- und Pressefreiheit, freie Wahlen und die Unabhängigkeit von der Sowjetunion. Am 4.11.1956 schlug die sowjetische Armee den Aufstand in Budapest nieder, viele Ungarn starben oder verließen ihre Heimat.



In dem kleinen Ort Storkow in der DDR legten daraufhin die Schüler einer Abiturklasse in Gedenken an die Opfer des Ungarn-Aufstands eine Schweigeminute ein, sehr zum Missfallen ihrer Schulleitung und vor allem auch führender Funktionäre der noch jungen DDR, die den Schülern mit drastischen Konsequenzen drohten, wenn sie nicht die Rädelsführer preisgeben würden. Doch die Mitschüler hielten zusammen. 


Regisseur Lars Kraume hat diese wahre Geschichte, basierend auf den Aufzeichnungen des ehemaligen Schülers Dietrich Garstka, spannend und authentisch mit einem starken Schauspieler-Ensemble verfilmt (u.a. Burghart Klaußner, Florian Lukas, Jördis Triebel, Lena Klenke und Ronald Zehrfeld). Er legt mit seinem Film offen, wie wichtig es für die DDR zur Aufrechterhaltung des Staates war, ihre Bürger (im konkreten Fall die Abiturienten in Storkow) zu Reue und Einsicht zu bewegen. Und welchen Wert Zivilcourage und Solidarität haben. 



„Ein starker, zutiefst bewegender und aufwühlender Film. Und eine Geschichte, die längst hätte erzählt werden müssen.“ Hamburger Abendblatt 



„Eine Minute Stille - eine "Konterrevolution"? So kann man junge Menschen, die im Glauben an den Sozialismus groß geworden sind, das System hassen lehren. Es steckt im "Schweigenden Klassenzimmer" schon vieles drin, was später den Niedergang der DDR besiegelt. Ein interessantes und bewegendes Geschichts-Drama also. Aber Lars Kraume stellt auch Fragen in den Raum, die junge Menschen heute noch für sich beantworten müssen: Will ich den Weg des geringsten Widerstands gehen oder für meine Überzeugung eintreten?“ NDR 



„Obwohl der Film nah an seinen jungen Protagonisten bleibt, rücken bald auch deren Familien in den Mittelpunkt, insbesondere die Väter von Theo und Kurt (Ronald Zehrfeld, Max Hopp). Die Diskussion, ob man sich aus Solidarität die Zukunft verbauen darf, konfrontiert die Kriegsgeneration mit der eigenen Vergangenheit, Verdrängtes und Verschwiegenes kommt ans Licht. Eine deutsche Geschichte, sicher. Aber ihre aufwühlenden Themen sind so internatio­nal wie zeitlos.Cinema 



Text: Regina Nickelsen (Colón Language Center)


Am 9.5.2018 (19.00) bei DaF im METROPOLIS Kino Hamburg:


DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER

Deutschland 2018

Regie: Lars Kraume

Lauflänge: 111 Min.


Fotos + Trailer: © StudioCanal