AFRIKA VIS-À-VIS – eine Filmreihe im METROPOLIS KIno Hamburg vom 9.9. bis zum 14.10.2014
Europäisch-afrikanische
Beziehungen anders gesehen
130 Jahre
nach der Berliner Afrika-Konferenz, 100 Jahre nach dem Einsatz von
Kolonial-Soldaten im Ersten Weltkrieg, über 50 Jahre nach der Unabhängigkeit
vieler afrikanischer Staaten lebt das koloniale Erbe fort: in unseren
Völkerkundemuseen, auf Straßenschildern, in der Asylpolitik – und natürlich auf
dem afrikanischen Kontinent selbst. Nach dem langjährigen Engagement zivilgesellschaftlicher
Gruppen zur Aufarbeitung des deutschen Kolonialismus im öffentlichen Raum haben
sich im Verlauf des letzten Jahres auch einige große Museen in Deutschland neue
Fragen zum Umgang mit ihrem kolonialen Erbe gestellt.
Daran
anknüpfend wirft AFRIKA vis-à-vis mit Spiel- und Dokumentarfilmen einen
(selbst)kritischen Blick auf die Präsenz und das Selbstverständnis von
Europäern auf dem afrikanischen Kontinent und beleuchtet die Erfahrungen von
afrikanischen Migranten und ihren Familien in Europa.
Damit sollen
die vielfältigen Beziehungen zwischen Afrika und Europa in der Vergangenheit
und Gegenwart aus einem neuen Blickwinkel jenseits von klischeehaften
Exotismen, Armut und Gewalt betrachtet und anachronistische Rollenverteilungen
konterkariert werden.
An sieben
Abenden finden Publikumsgespräche statt, darunter zwei Panels mit Vertretern
aus kulturellen, wissenschaftlichen und bürgerlichen Einrichtungen Hamburgs und
Berlin.
Konzept/Filmauswahl/Texte:
Anja Göbel
ERÖFFNUNGSPROGRAMM
Dienstag,
den 9. September um 19.00 Uhr:
N – THE MADNESS OF REASON
(B 2014, Regie: Peter Krüger)
Im Alter von 18 Jahren brach
der Franzose Raymond Borremans (1906-1988) mit einer Mandoline im Gepäck nach
Afrika auf und blieb – als Forscher und Chronist, für den eine Enzyklopädie
über die Elfenbeinküste zur Lebensaufgabe wurde. Peter Krüger begibt sich auf
Borremans Spuren im heutigen Westafrika. Sein beeindruckendes Filmpoem, das in Zusammenarbeit
mit dem renommierten nigerianischen Schriftsteller Ben Okri entstand,
reflektiert über Kultur und Identität, Vergangenheit und Gegenwart jenseits
dokumentarischer Konventionen. Das METROPOLIS zeigt den Film, der in diesem
Jahr im Forum der Berlinale lief, in einer Preview vor dem deutschen Kinostart.
Zu Gast: Regisseur Peter Krüger.(B 2014, Regie: Peter Krüger)
11.9. um 19 Uhr:
TOD UND TEUFEL (S/D 2009, Regie: Peter Nestler). Im Anschluss Paneldiskussion ÜBER DEN UMGANG MIT SAMMLUNGSOBJEKTEN AUS DER KOLONIALZEIT IN DEUTSCHEN VÖLKERKUNDEMUSEEN.
12.9. um 21.15 Uhr + 25.9. um 19 Uhr:
TREMBLEMENTS LOINTAINS (B 2009, Regie: Manuel Poutte)
16.9. um 19 Uhr:
MAJUBS REISE (D 2013, Regie: Eva Knopf) + Vorfilm EURE ORTE (D 2014, Regie: Arne Bunk, Tanja Bächlein). Zu Gast: Eva Knopf, Arne Bunk und Tanja Bächlein im Gespräch über den künstlerischen Umgang Kolonialdenkmälern im Dokumentarfilm.
17.9. + 20.9. jeweils um 19 Uhr:
CASA DE LAVA (P 1995, Regie: Pedro Costa)
21.9. um 21.15 Uhr + 24.9. um 19 Uhr:
APRÈS L’OCÉAN (F 2006, Regie: Eliane de Latour)
23.9. um 19 Uhr + 25.9. um 17 Uhr:
DER FLUSS WAR EINST EIN MENSCH (D 2011, Regie: Jan Zabeil). Am 25.9. ist der Regisseur Jan Zabeil zu Gast.
5.10. um 17 Uhr:
AFRIKA UM DIE ECKE (BRD 1990, Regie: Lars Becker). Zu Gast: Lars Becker und Mitglieder der Afrikanischen Union.
6.10. um 21.15 Uhr + 10.10. um 19 Uhr:
RICH BROTHER (D 2009, Regie: Insa Onken)
9.10. um 17 Uhr + 12.10. um 19 Uhr:
DIE 727 TAGE OHNE KARAMO (A 2013, Regie: Anja Salomonowitz). Am 12.10. sind Mitglieder des Verbands binationaler Familien und Partnerschaften Hamburg zu Gast.
14.10. um 19 Uhr:
SCHLAFKRANKHEIT (D 2010, Regie: Ulrich Köhler). Im Anschluss an den Film gibt es eine Paneldiskussion zum Thema WEM NUTZT ENTWICKLUNGSHILFE?