Im Rahmen der Filmreihe NEW BRITISH CINEMA, in der auch eine Werkschau der Regisseurin Andrea Arnold sowie Werke anderer neuer britischer Filmemacher (Clio Barnard, Charlotte Ginsborg, Steven Eastwood und Carol Morley) enthalten sind, zeigt das METROPOLIS einige Frühwerke des britischen Regisseurs Ken Loach. Seinen Film KES aus dem Jahr 1969 stellte Loach am 13.1. persönlich vor und stand nach der Vorführung Rede und Antwort.
Er äußerte sich zur heutigen Filmlandschaft, in der es Filme mit kritischen Tönen schwer hätten, da sie kaum finanzielle Unterstützung bekämen, zu seinen Schwierigkeiten als Filmemacher während der Thatcher-Zeit und zur wachsenden Armut im neoliberalen Europa, berichtete aber auch über die seiner Ansicht nach wundervollen Sixties, in denen die Kultur progressiv, links und liberal ausgerichtet war, sowie äußerst humorvoll über die Dreharbeiten von KES sowie über die Laiendarsteller (die übrigens vorzüglich spielen). Einen kleinen Ausschnitt aus dem Gespräch im METROPOLIS kann man unten in unserem Video ansehen. Wir haben es digital mit Tablet aufgenommen (Sorry, Mr. Loach!) und bitten die schwache Qualität zu entschuldigen (wenn man den Ton ein wenig höher dreht, kann man ihn aber schon ganz gut verstehen).
Ken Loach macht seit fast 50 Jahren Filme (und zwar immer
noch ausschließlich analog), thematisch zumeist mit der Geschichte Großbritanniens
und den Lebensgeschichten von Menschen aus der Arbeiterklasse befasst und lässt
seine Darsteller gern über den Filminhalt im Dunkeln, um eine größere Authentizität
zu erschaffen. So wusste beispielsweise der Hauptdarsteller in LOOKING FOR ERIC
nicht, dass der Fußballspieler Eric Cantona in einer Szene hinter dem Vorhang
hervortreten würde. Zu Loachs Werk
gehören so wundervolle Filme wie CATHY COME HOME, eben KES, HIDDEN AGENDA
(Preis der Jury in Cannes 1990), RIFF-RAFF, RAINING STONES (Sonderpreis der
Jury in Cannes 1993), LAND AND FREEDOM, CARLA’S SONG, THE NAVIGATORS, THE WIND
THAT SHAKES THE BARLEY (Goldene Palme in Cannes 2006) und THE ANGELS’ SHARE
(Preis der Jury in Cannes 2012).