In unserer Filmreihe DaF können Sie am 11.3. um 19 Uhr Christian Petzolds PHOENIX sehen, eine großartige Parabel auf die Nachkriegszeit mit Nina Hoss in der Hauptrolle. Der Film wurde bei seiner Weltpremiere auf dem Filmfestival Toronto begeistert gefeiert und ist nach dem DDR-Drama BARBARA (bei DaF im Januar 2013 zu sehen gewesen) Petzolds zweite, erneut überaus gelungene, Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte. In unserem Blogpost zu DaF im März 2015 finden Sie mehr Infos zum Film, den Trailer, Links zu Filmbesprechungen sowie zu einem Interview mit Christian Petzold.
Foto: © Christian
Schulz
Auch die Reihe ASYNCHRON befasst sich mit dem Thema HOLOCAUST. Anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers
Auschwitz im Januar 2015 stellte das ARSENAL– INSTITUT FÜR FILM UND VIDEOKUNST
e.V.
46 Dokumentar- und Experimentalfilme aus den Jahren 1955 bis 2014 zusammen, die
sich mit dem Holocaust und den NS-Verbrechen auseinandersetzen. Das METROPOLIS
zeigt über einen Zeitraum von mehreren Monaten verschiedene Filme dieser
Sammlung. Im März sind es Arbeiten von Filmemachern aus den USA,
Deutschland/Kanada, Frankreich, Belgien und Israel. Entnehmen Sie alle Filme
und Termine bitte der Themenseite auf der Homepage des METROPOLIS unter dem
Titel ASYNCHRON.
Ein weiterer Höhepunkt im März-Programm des METROPOLIS
sind Stummfilme aus den Jahren 1920 bis 1932, für die der einzigartige Autor
CARL MAYER die Drehbücher verfasste. Zur Eröffnung der 1. HAMBURGER STUMMFILMTAGE zeigt
das METROPOLIS am 13.3. um 20.00 Uhr DAS
CABINET DES DR. CALIGARI (D 1920, Regie: Robert Wiene) - Musikbegleitung: Robert Masou (Kontrabass), Beatrice Gamza (Gitarre),
Frank Posiadly (Trompete), Hans-Christoph Hartmann (Saxophon).
Ganz besonders freuen wir uns auf DER LETZTE MANN (D 1924, Regie: Friedrich Wilhelm Murnau), das mit
seinen Mehrfachbelichtungen und der entfesselten Kamera als Meilenstein der
Kinogeschichte und als Höhepunkt des deutschen Stummfilms gilt. Termin: 14.3.
um 20 Uhr, Musikbegleitung durch Tuten und Blasen.
“One of the most
beautiful and critically acclaimed silent films DER LETZTE MANN (1924) is
considered the perfect silent by some critics as the images do most of the
storytelling, allowing for a minimal amount of inter-titles. The collaborative
genius of Murnau, Mayer, and Freund (der Kameramann Karl Freund, unsere
Anmerkung) meant that the images communicated the integral part of the
narrative, visualizing and elucidating the protagonist's psyche.” IMDb
Keineswegs verpassen sollte man das wundervolle SUNRISE – A SONG OF TWO HUMANS (USA
1927, Regie ebenfalls Friedrich Wilhelm Murnau) am 20.3. um 20 Uhr. Auf der
Themenseite des METROPOLIS können Sie alle Filme und deren Termine unter dem
Titel 1.
HAMBURGER STUMMFILMTAGE einsehen.
Bei der Berlinale
lief im Februar die spannende Retrospektive GLORIOUS TECHNICOLOR. Die
Mitarbeiter des METROPOLIS haben offenbar fleißig Filme in dieser Retro
geschaut und sich inspirieren lassen. Dass die meisten Hamburger im Februar wahrscheinlich
nicht in Berlin waren, muss in diesem Fall kein Nachteil sein, denn das
METROPOLIS entschädigt uns im März mit einigen Leckerbissen an Filmen, die im
sogenannten fünften Technicolor-Druckverfahren hergestellt wurden. In der Reihe
PRÄCHTIGES
TECHNICOLOR werden BARBARELLA
(F/I 1968, Regie: Roger Vadim), SUGARLAND
EXPRESS (USA 1974, Regie: Steven Spielberg), CAT BALLOU (USA 1965, Regie: Elliot Silverstein), 20,000 LEAGUES UNDER THE SEA (USA 1954,
Regie: Richard Fleischer), THREE LITTLE
WORDS (USA 1950, Regie: Richard Thorpe) sowie MODESTY BLAISE (GB 1965, Regie: Joseph Losey) gezeigt – und zwar
alle als 35mm-Kopien. Äußerst lobenswert! Termine zwischen dem 21.3. und dem
30.3.
Die wohl einmalige EDWARD-NORTON-REIHE findet im März leider
bereits ihren Abschluss. Doch es wird nochmals absolut hochkarätig mit STONE, MOONRISE KINGDOM, THE BOURNE
LEGACY, GRAND BUDAPEST HOTEL und
dem am vergangenen Sonntag mit dem Oscar für den Besten Film ausgezeichneten BIRDMAN. Neben Edward Norton sind
Darsteller wie Robert De Niro, Bruce Willis, Bill Murray, Tilda Swinton, Harvey
Keitel, Rachel Weisz, Oscar Isaac, Ralph Fiennes und Michael Keaton in den
Filmen zu sehen. To name but a few ….
Besonders Highlight: Bei der Vorführung von BIRDMAN wird am 16.3. um 21.15 Uhr Edward
Nortons deutscher Synchronsprecher Andreas Fröhlich zu Gast sein und ganz
bestimmt einiges zum Thema Synchronisation verraten. Die Gelegenheit mit ihm
über synchronisierte Filme zu diskutieren, die in Deutschland ja weiterhin von
den meisten Kinobesuchern und Fernsehzuschauern gewünscht werden, sollte man
sich keineswegs entgehen lassen!
„Oscar-reif“ gibt sich auch die Reihe FILMLAND POLEN.
Am 22.3. wird um 17 Uhr das 13. Festival des Neuen Polnischen Films mit IDA, dem ebenfalls am Sonntag mit dem
Oscar (Bester Fremdsprachiger Film) ausgezeichneten Schwarz-Weiß-Drama von
Pawel Pawlikowski, eröffnet. Wenn Sie diesen Film noch nicht gesehen haben,
dann sollten Sie das am 22.3. unbedingt nachholen! Wir empfehlen frühzeitig
Karten zu reservieren! Das können Sie telefonisch oder auch per E-Mail beim METROPOLIS
tun. Im Vorprogramm werden am 22.3. zudem zwei polnische Kurzfilme gezeigt.
Unbedingt beachtenswert sind auch die ROMERO-FILMTAGE
2015, in deren Rahmen im März und im April fünf Dokumentar- und
Spielfilme aus Mittel- und Südamerika gezeigt werden. Im März sind das Oliver
Stones SÜDLICH DER GRENZE (USA 2010)
sowie Constantin Costa-Gavras‘ DER
UNSICHTBARE AUFSTAND (F 1972). Termine am 26.3. und am 30.3. jeweils um 19
Uhr.
Freunde des Brasilianischen Films kommen im März im
METROPOLIS ebenfalls auf ihre Kosten. Vom 21. bis zum 28.3. werden im Rahmen
von CINEBRASIL
2015 sieben aktuelle brasilianische Filme (vornehmlich aus dem Jahr
2013) gezeigt, darunter auch Fernando Meirelles Meisterwerk CITY OF GOD (BR 2002).
In früheren Zeiten ging der Internationale Tag der Frau
(8.3.) zumeist spurlos an uns Menschen in Deutschland vorbei. Da ist es sehr
begrüßenswert, dass das METROPOLIS im März mit der Reihe FRAUENPORTÄTS unseren Blick auf
diesen Tag lenkt und vornehmlich von Frauen gedrehte Filme mit weiblichen „Helden“
im Programm hat, darunter auch Ulrike Ottingers JOHANNA D’ARC OF MONGOLIA und Gisela Tuchtenhagens SING, IRIS – SING, zu dessen Vorführung
am 8.3. um 19 Uhr die Filmemacherin zu Gast sein wird.
Bitte entnehmen Sie alle Details zu den Filmen sowie
deren Termine den jeweiligen Einträgen auf der Themenseite des METROPOLIS und werfen Sie dort gern auch einen Blick auf die Reihen
POLITISCHE BILDUNG, SOULFOOD CINEMA, L & G FILMNACHT, KINELAB HAMBURG,
SPECIALS, TÄTER – OPFER – WIDERSTAND, JAMES BENNING, BIZARRE CINEMA sowie
SENIORENKINO.
Wir wünschen Ihnen einen schönen und anregenden Kinomonat
und einen frühlingshaften Frühlingsanfang!
Erste Lerche
Zwischen
Gräben und grauen Hecken,
den Rockkragen hoch,
beide Hände in den Taschen,
schlendere ich
durch den frühen
Märzmorgen.
Falbes Gras,
blinkende Lachen und schwarzes Brachland,
so weit ich sehen kann.
Dazwischen,
mitten in den weissen Horizont hinein,
wie erstarrt,
eine Weidenreihe.
Ich bleibe stehen.
Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben.
Nur die Luft und die Landschaft.
Und sonnenlos
wie den Himmel
fühle ich
mein Herz.
Plötzlich - ein Klang!
Ein zager, zarter zitternder Jubel,
der,
langsam,
immer höher
steigt!
Ich suche in den Wolken.
Über mir,
wirbelnd, schwindend, flatterdrehig, flügelselig, kaum entdeckbar,
pünktchenschwarz,
schmetternd,
durch
immer heller strömendes Licht,
die
erste Lerche!
Gräben und grauen Hecken,
den Rockkragen hoch,
beide Hände in den Taschen,
schlendere ich
durch den frühen
Märzmorgen.
Falbes Gras,
blinkende Lachen und schwarzes Brachland,
so weit ich sehen kann.
Dazwischen,
mitten in den weissen Horizont hinein,
wie erstarrt,
eine Weidenreihe.
Ich bleibe stehen.
Nirgends ein Laut. Noch nirgends Leben.
Nur die Luft und die Landschaft.
Und sonnenlos
wie den Himmel
fühle ich
mein Herz.
Plötzlich - ein Klang!
Ein zager, zarter zitternder Jubel,
der,
langsam,
immer höher
steigt!
Ich suche in den Wolken.
Über mir,
wirbelnd, schwindend, flatterdrehig, flügelselig, kaum entdeckbar,
pünktchenschwarz,
schmetternd,
durch
immer heller strömendes Licht,
die
erste Lerche!
Arno Holz