In
unserer Filmreihe DaF im METROPOLIS Kino zeigen wir im Mai 2015 Rick Ostermanns
Langfilmdebüt WOLFSKINDER, über Kinder deutscher Familien, die im Jahr 1946 als
Waisen in den Wäldern Ostpreußens allein auf sich gestellt zu überleben
versuchen. Radikal reduziert mit toller Kameraarbeit von Leah Striker im Stile
von Terrence Malick: Naturimpressionen, die im Kontrast stehen zum Leid der
Kinder. Tolle jugendliche Darsteller, unter denen Hauptdarsteller Levin Liam herausragt.
Und das Thema der Verfolgung und Flucht ist leider ebenso zeitlos wie das von Kindern
als unschuldige Opfer jeglichen Krieges. WOLFSKINDER erinnert an die
geschätzten 25.000 elternlosen Kinder in Ostpreußen, die nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs versuchten, nach Litauen und in andere östlich gelegene
Länder zu gelangen.
„WOLFSKINDER, ein Film der unter die Haut geht, uns
spüren lässt, was es bedeutet, ein Flüchtlingskind zu sein.“ Titel Thesen
Temperamente (ARD)
„Ein aufwühlendes Drama im Stil von "Lauf, Junge,
lauf": Regisseur Rick Ostermann schildert die aufwendig recherchierte
Geschichte elternloser deutscher Kinder, die 1946 in den ostpreußischen Wäldern
ums nackte Überleben kämpften. In oft drastischen, ungeschönten Bildern
erinnert der Film an ein dunkles Kapitel europäischer Geschichte.“ Cinema
„Regisseur und
Autor Ostermann weckt die Erinnerung an ein historisch verbürgtes Thema und
erzählt zugleich die zeitlose Geschichte von Kindern zwischen militärischen
Fronten, schuldlos und schutzlos den weltpolitischen Konflikten ausgeliefert.
Gerade dieser Tage kann ein Bewusstsein dafür nicht schaden.“ Tagesspiegel
„Rick Ostermann betont in seiner Inszenierung den
gewaltigen Kontrast zwischen der wunderschönen Naturlandschaft Ostpreußens
und dem harten Überlebenskampf der Wolfskinder. Die Sonne scheint auf satt
grüne Wiesen und auf romantische Auenwälder. Doch die wenigen inmitten der
Natur gezeigten Kinder sind nicht zum Sonntagspicknick hierhergekommen,
sondern hetzen ums nackte Überleben durch den Wald.“ Artechock
Am 8. Mai vor 70 Jahren endete mit dem Zweiten Weltkrieg das dunkelste Kapitel der Menschheitsgeschichte. Er forderte (geschätzte) 80 Millionen Kriegstote auf der ganzen Welt, hinterließ unzählige zerstörte Städte und viele Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und vor der Kriegsgewalt flüchten mussten. Allein in der Sowjetunion flüchteten 13 Millionen Menschen vor der deutschen Wehrmacht. Hitlers rassistisch motivierte These des deutschen "Volks ohne Raum" führte zur menschenverachtenden Germanisierungspolitik im Osten Europas.
Am 8. Mai vor 70 Jahren endete mit dem Zweiten Weltkrieg das dunkelste Kapitel der Menschheitsgeschichte. Er forderte (geschätzte) 80 Millionen Kriegstote auf der ganzen Welt, hinterließ unzählige zerstörte Städte und viele Millionen Menschen, die aus ihrer Heimat vertrieben wurden und vor der Kriegsgewalt flüchten mussten. Allein in der Sowjetunion flüchteten 13 Millionen Menschen vor der deutschen Wehrmacht. Hitlers rassistisch motivierte These des deutschen "Volks ohne Raum" führte zur menschenverachtenden Germanisierungspolitik im Osten Europas.
Viele Menschen in Deutschland haben
das leider nur zu gern mitgetragen. Dass Deutsche später selbst Opfer von Flucht
und Vertreibung werden würden, war dabei sicher nicht eingeplant. Mehr als 17
Millionen Deutsche lebten vor Kriegsende auf dem heutigen Gebiet von Polen, den
baltischen Staaten, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Jugoslawien und Rumänien.
Aus Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und Schlesien flohen sie in den letzten
Kriegsjahren in den Westen.
Unter diesen heimatlos gewordenen Menschen befanden sich
auch Millionen Kinder, unschuldige Opfer des Krieges. Darunter auch die im nördlichen Ostpreußen elternlos
gewordenen heimatlosen Wolfskinder, die in den ersten Nachkriegsjahren auf sich
allein gestellt zu überleben und in das Baltikum zu gelangen versuchten. Rick
Ostermann erinnert in seinem Langfilmdebüt WOLFSKINDER an diese Kriegsopfer.
„Die Wolfskinder werden Teil der Wildnis, weil die
Erwachsenenwelt in Trümmern liegt oder ihr Leben bedroht. Dadurch wirkt der
Film zeitlos, vom historischen Kontext gelöst. Er schafft darüber allerdings
auch eine ganz besondere Atmosphäre, über den Kontrast der wunderschönen Natur
und Landschaftsbildern im Breitwandformat und den verdreckten und verschorften
ernsten Kindergesichtern und ihrem fast wortlosen Kampf ums Überleben.“
Deutschlandradio Kultur
Text: Regina Nickelsen (Colón Language Center)
Colón-Kinoabend
DaF am 13.05.2015 um 19 Uhr im METROPOLIS Kino Hamburg:
WOLFSKINDER
Deutschland
2013
Regie:
Rick Ostermann
Lauflänge:
93 Min.
Viel mehr Infos zum Film und zum Thema WOLFSKINDER gibt es hier in den Schulmaterialien von Port-Au-Prince Pictures GmbH.
Fotos: ©
Port au Prince Pictures
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Viel mehr Infos zum Film und zum Thema WOLFSKINDER gibt es hier in den Schulmaterialien von Port-Au-Prince Pictures GmbH.