Deutschland
in den frühen 1990er Jahren, die DDR existiert nicht mehr und alles ist im
Wandel begriffen. In dieser frühen Nachwendezeit taumeln die fünf Leipziger
Jugendlichen Dani, Rico, Mark, Pitbull und Paul haltlos durch ein Land, das
plötzlich ein anderes ist. Sie stehlen Autos, nehmen Drogen und gründen sogar
ihren eigenen Techno-Club, in dem sie sich mit Neonazis auseinandersetzen
müssen. Rico hofft auf eine Karriere als Boxer, Dani träumt von der großen
Liebe, … Doch nicht alle Träume werden in Erfüllung gehen in dieser Zeit, in
der besonders die jungen Menschen sich völlig neu orientieren müssen und die
alten Werte, mit denen sie aufwuchsen, keinen Bestand mehr haben.
Andreas
Dresens ALS WIR TRÄUMTEN ist die Verfilmung von Clemens Meyers gleichnamigem
Bestseller-Roman. Der Film lief im Wettbewerb der Berlinale 2015 und feierte
dort am 9.2. seine Weltpremiere. Er hatte es (völlig zu Unrecht) schwer im
Vergleich zu Sebastian Schippers in den Himmel gelobten Echtzeitdrama VICTORIA,
das ebenfalls im Wettbewerb der Berlinale lief.
Wir
können uns dem Urteil der FAZ eigentlich nur anschließen: ALS WIR TRÄUMTEN ist
wirklich großes Kino!
„Andreas
Dresen übersetzt Clemens Meyers illusionslosen Milieuroman ALS WIR TRÄUMTEN in
einzigartige, berückende Bilder. Und setzt damit Maßstäbe für das deutsche
Kino. (…..) ALS WIR TRÄUMTEN würde jedes Festival der Welt zieren. Weil es sich
um Weltklassekino handelt.“ FAZ
Der
Film erhielt von der Film- und Medienbewertung das Prädikat BESONDERS WERTVOLL.
„Deshalb ist es nicht zu hoch gegriffen, Als
wir träumten als ein jugendliches, ostdeutsches Äquivalent zu
Martin Scorceses frühem Mafia-Drama HEXENKESSEL (1973) zu betrachten.“ Gregor Turinos, Artechock
„Im Niemandsland der Geschichte: Nach der Wende schlägt
eine Leipziger Jugendclique lustvoll über die Stränge. Den Erfolgsroman von
Clemens Meyer verfilmt Andreas Dresen wild und hektisch mit treibenden
Techno-Beats – so muss es sein.“ Ingrid Beerbaum, Kunst und Film
"Der Mauerfall und die Zeit danach werden in Als wir träumten zu einer
ungeheuren menschlichen Erfahrung. Für kurze Zeit scheint alles möglich. Und
selbst, als dieser Moment vergangen ist, bleibt seine Wahrheit doch zurück.
Insofern ist Dresen wieder ein Film gelungen, der in seinem Kern von einem
tiefen Optimismus durchzogen ist. Aller Düsternis zum Trotz". Oliver
Kaever, Programmkino.de
„Statt eines in seiner Kompaktheit überwältigenden
Coming-of-Age-Epos hat er einen Film gedreht, der Lücken lässt und damit die
Erzählung auch für politische Interpretationen öffnet. Wie Dani und Mark muss
man sich letztlich entscheiden: Will man an der Gegenwart verzweifeln? Oder
traut man sich, noch einmal zu träumen - von einem anderen Leben und vielleicht
auch von einem anderen Land?“ Spiegel Online
Text: Regina Nickelsen (Colón
Language Center)
DaF am 14.10.2015 um
19.00 Uhr im METROPOLIS Kino Hamburg:
ALS WIR
TRÄUMTEN
Deutschland
2015
Regie:
Andreas Dresen
Lauflänge: 117 Minuten
Fotos: ©
Peter Hartwig © Rommel Film / Pandora Filmverleih