Finanzminister Wolfgang Schäuble im BERICHT AUS BERLIN
(3.7.2016) zur Krise in der EU: Es liege nicht an den
Rezepten, es liege daran, dass sie nicht umgesetzt würden. Die
Jugendarbeitslosigkeit etwa könne bekämpft werden, wenn junge Südeuropäer
mobiler und flexibler würden und auch in Deutschland eine Ausbildung machten.
Ob Schäuble dabei an Vorteile für junge Leute aus
Südeuropa oder an Vorteile für deutsche Unternehmen denkt, sei jetzt mal
dahingestellt. Fakt ist, dass die Perspektiven für junge Menschen
beispielsweise in Spanien und Griechenland nicht allzu rosig sind, weshalb sich
ohnehin schon viele dieser jungen Leute in andere EU-Länder wie Großbritannien
(was jetzt schwieriger werden dürfte) und Deutschland begeben haben (womit den
südeuropäischen Ländern allerdings auch ein Teil ihrer Jugend verloren geht).
In Christian Züberts Drama EIN ATEM,
den wir am 10.8. um 19.00 Uhr in unserer Filmreihe DaF zeigen, ist es die junge
Griechin Elena, die vor der Perspektivlosigkeit in ihrer Heimat nach Frankfurt
flieht. Dort findet sie eine Stelle als Kindermädchen bei einem wohlhabenden
Paar und erträgt geduldig die Launen ihrer Arbeitgeber. Doch plötzlich sind
Elena und die kleine Tochter des Paares verschwunden.
Lesen Sie mehr zum Film
in diesem Blogpost .
Fortgesetzt wird im August die Reihe WIESEN, WEIDEN UND PRÄRIEN, in
der das Grünland zu Ehren kommt. Wer in Norddeutschland durch ländliche
Regionen fährt, dem mag der Gedanke kommen, dass es wohl keinen Mangel an
Wiesen und Weiden geben könne. Tatsächlich jedoch führt die moderne Intensivlandwirtschaft
dazu, dass artenreiche Grünflächen, also solche mit hohem Naturwert, massiv
zurückgedrängt werden. Der Grünland-Report des Bundesamts für Naturschutz aus
dem Jahr 2014 weist aus, dass Intensivwiesen und Mähweiden gegenüber biologisch
vielfältigerem Grünland einen immer höheren Anteil einnehmen. Da hofft nicht
nur das BfN auf ein Umdenken.
Das METROPOLIS widmet sich auch im August filmisch den
Wiesen, Weiden und Prärien und zeigt neben den Dokumentationen MIKROKOSMOS – DAS VOLK DER GRÄSER (F
1995) und SWEETGRASS (USA 2009) u.a.
auch die Spielfilme FAR FROM THE MADDING
CROWD (GB/USA 2015, Regie: Thomas Vinterberg), Kevin Costners OPEN RANGE (USA 2003), Fred Zinnemanns THE SUNDOWNERS (GB/AUS 1960) und Elia
Kazans THE SEA OF GRASS (USA 1947).
Alle Filme und ihre Termine finden Sie auf der Themenseite des Kinos unter dem Titel WIESEN, WEIDEN UND PRÄRIEN.
Auch die Retrospektiven zu Gregory Peck und Isabelle Adjani
finden im August ihre Fortsetzung. Ganz besonders empfehlen wir Ihnen Stanley Kramers ON THE BEACH (USA 1959) mit Gregory Peck,
Ava Gardner und Fred Astaire, Lesen Sie hier bei
Cinephilia & Beyond einen ausführlichen Artikel, ergänzt durch verschiedene
Fotos und Videos.
Isabelle Adjani können Sie im August u.a.
in Werner Herzogs NOSFERATU – PHANTOM
DER NACHT (BRD/F 1979) und in Roman Polanskis LA LOCATAIRE (USA/F 1976) sehen.
Hochkarätig wird es auch in der Reihe TÄTER – OPFER –
WIDERSTAND am 28.8. um 17.00 Uhr mit Sam Woods FOR WHOM THE BELL TOLLS (USA 1943) mit Cary Cooper und Ingrid
Bergman, eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Ernest Hemingway.
Die Reihe SOULFOOD CINEMA widmet sich am 7.8. um 17.00
Uhr mit dem Film WENN EIN GARTEN WÄCHST
(D 2014, Regie: Ines Reinisch) dem faszinierenden Thema Urban Gardening. Nach der
Filmvorführung stehen die Regisseurin und Kasia Klein vom Gartendeck St. Pauli
dem Publikum für ein Gespräch zur Verfügung. Bitte vormerken!
Die Reihe dokART befasst sich im August mit dem Thema selbstbestimmte
Freiräume in der Stadt, die in den 1980er Jahren beispielsweise in Hamburg
(Hafenstraße) und Zürich von Stadtbewohnern eingefordert wurden. Wenngleich es
auch heute noch Bewegungen gegen Gentrifizierung gibt, scheinen sämtliche Bemühungen
gegen Städte als bloße Eventräume kaum noch erfolgsträchtig, betrachtet man die
aktuellen Entwicklungen in Städten wie Hamburg und Berlin. Da wirken die Filme
IRGENDWIE, IRGENDWO, IRGENDWANN (BRD 1987/88 – am 31.8. um 21.30 Uhr) und ZÜRI
BRÄNNT (Schweiz 1980 – am 11.8. um 21.15 Uhr) fast wie Dokumente aus besseren
Zeiten, in denen man noch hoffen konnte. Mehr Infos zu den Filmen erhalten Sie
in Kürze auf der Webseite von dokART.
Wir wünschen Ihnen viele anregende Stunden im Kino und
einen sehr schönen August. Sollten Sie Ihren Urlaub noch vor sich haben:
Genießen Sie ihn!
Nicht
nur für Briten lesenswert:
“No man is an iland, intire of it selfe; every man is a peece of
the Continent, a part of the maine; if a clod bee washed away by
the Sea, Europe is the lesse, as well as if a Promontorie were, as well as if a
Mannor of thy friends or of thine owne were; any mans death diminishes me,
because I am involved in Mankinde; And therefore never send to know for whom
the bell tolls; It tolls for thee ...” John Donne (1624)