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Diesen
Film wird man hoffentlich bald mal in Hamburger Kinos sehen können: CINEMA FUTURES (A 2016), Dokumentarfilm
von Michael Palm.
In seinem filmischen Essay geht Palm der
Frage nach, was die Digitalisierung für das Kino bedeutet. Wenn der Film stirbt
(also das analoge Material), geht uns allen natürlich die Möglichkeit verloren,
mit diesem spezifischen Medium auf unser kulturelles Gedächtnis zuzugreifen,
wie wir es beispielsweise mit dem Medium Buch weiterhin tun können, trotz der
Erfindung der E-Books. Was passiert mit den Bildern und Erinnerungen an unsere
und vergangene Zeiten, wenn sie keine analog-physische Grundlage mehr haben?
Im Film kommen Filmschaffende, Museumskuratore,
Historiker und Techniker zu Wort, u.a. Martin Scorsese, Christopher Nolan,
Tacita Dean, Apichatpong Weerasethakul, David Bordwell, Tom Gunning, Jacques
Rancière, Margaret Bodde, Paolo Cherchi Usai, Nicole Brenez, Michael Friend,
Greg Lukow, Mike Mashon u.v.a.
Analoge Filmkopien haben eine lange
Lebensdauer von 100 und viel mehr Jahren. Auch analoge Kameras und Projektoren
sind langlebig. All das gilt jedoch kaum für ihre digitalen Pendants.
Wie Palm in einem
Ausschnitt aus seinem Film beschreibt (THE MODERN FILM STUDIO), beträgt die Lebensdauer digitaler Daten
vier Jahre, dann sollten sie auf das jeweils modernere Speichermedium umkopiert
werden. Und auch Digitalkameras sind zumeist nach nur wenigen Jahren veraltet.
Wer profitiert am meisten davon? Nun ja, manchmal sind es die Gleichen, die
auch als Major-Hollywood-Studios die Digitalisierung der Kinos vorangetrieben
haben (man denke nur an Sony).
Ausschnitt aus CINEMA FUTURES mit dem Titel 70mm. Der Titel ist dabei Programm und es wird einem ganz wehmütig ums Herz, wenn man dem Filmvorführer bei seiner Arbeit mit diesem schönen Filmmaterial zusieht.