Im November 1989 begann mit der Öffnung der innerdeutschen Grenze und dem Fall der Mauer in Berlin das Ende der DDR. Wir zeigen am 14.11. Andreas Dresens großartigen Film GUNDERMANN, auch um daran zu erinnern, dass zur Geschichte Deutschlands auch die Geschichte der DDR gehört.
Gerhard Gundermann war ein bekannter Liedermacher in der DDR
und später auch im wiedervereinigten Deutschland. Andreas Dresen kommt in
seinem neuen Film GUNDERMANN diesem widersprüchlichen Charakter,
der neben seiner musikalischen Karriere stets weiterhin als Baggerführer tätig
blieb, der Freunde und Bekannte bespitzelte und selbst bespitzelt wurde, sehr
nah: ein einfühlsamer, historischer Film, ein Heimatfilm, ein Musikfilm und
gleichzeitig auch eine schöne Liebesgeschichte mit einem unglaublich starken Alexander
Scheer als Gundi.
Gundi, ein Idealist, aber auch ein Rebell, der SED-Mitglied
wurde, weil er an den Sozialismus glaubte. Dresen erzählt differenziert ohne
Beschönigung am Beispiels Gundermanns die Schwierigkeit, auf dem schmalen Grad
des Glaubens an eine Idee und des möglichen Verrats an Mitmenschen zu wandern.
"Gundermann" ist einer der reichsten,
differenziertesten, tollsten Filme über die DDR. Und vielleicht der beste, den
Dresen je gemacht hat, weil sich dessen Menschenfreundlichkeit hier am Ende
nicht auf dem Parkplatz der Versöhnung abstellen lässt. Es bleibt etwas offen
in "Gundermann". Spiegel Online
„Darum ist der neue Film von Andreas Dresen
auch sehr viel mehr als nur die Biografie des widersprüchlichen und früh
verstorbenen Nachwende-Liedermachers Gundermann. Es ist ein kluger,
einfühlsamer, vielschichtiger und vor allem auch sehr berührender Beitrag zur
deutschdeutschen Geschichte, zu einem differenzierteren, menschlicheren Umgang
damit. Ein ehrliches Ringen mit individuell erlebter Vergangenheit, ganz ohne
arrogante Zeigefinger-Besserwisserei.“ epd Film
Text: Regina
Nickelsen (Colón Language Center)
Am
14.11.2018 (19.00) bei DaF im METROPOLIS Kino Hamburg:
GUNDERMANN
Deutschland 2018
Regie: Andreas Dresen
Lauflänge: 127 Minuten
Trailer + Fotos: © Pandora
Film