Darf man in Deutschland sein Kind Adolf nennen? In Sönke
Wortmanns Gesellschaftskomödie DER
VORNAME kündigt der Unternehmer Thomas (Florian David Fitz) beim Besuch
seiner Schwester Elisabeth (Caroline Peters) und deren Ehemann, dem Literaturprofessor
Stephan (Christoph Maria Herbst), an, er und seine Freundin Anna wollten genau
das tun. Ein gemütlich geplantes Abendessen wird zu einem bitterbösen Streitgespräch,
in das auch der Familienfreund René und Anna hineingezogen werden. Es geht um
Jugendsünden, Kindererziehung, die richtigen Lebensformen, Politik. Sie werfen
einander all das vor, was sie zwar schon immer gedacht haben, aber vielleicht
nie ausgesprochen hätten. Wir Zuschauer jedoch können uns genüsslich
zurücklehnen und uns herrlich amüsieren. Denn wie epd film anmerkte: „Schöner
wurde in deutschen Komödien selten gestritten.“
DER
VORNAME basiert auf dem französischen Theaterstück LE PRÉNOM, das in Frankreich im Jahr
2012 von Alexandre De La
Patellière und Matthieu Delaporte verfilmt wurde. Sönke
Wortmann hat seinen Film auf deutsche Verhältnisse zugeschnitten, wo der
Vorname Adolf natürlich nochmals eine ganz besondere Bedeutung erlangt.
Wissenswertes: Laut dem Namenkundlichen
Zentrum in Leipzig wurde der Vorname Adolf zwischen 2006 und 2013 in
Deutschland dreizehnmal vergeben.
„Kaum eine Frage an werdende
Eltern ist heikler als die nach dem Namen für den Nachwuchs. Doch was passiert,
wenn das Kind "Adolf" heißen soll? In Sönke Wortmanns neuem Film
"Der Vorname" laufen Christoph Maria Herbst, Florian David Fitz und
Caroline Peters zur Höchstform auf. Für seine filmische Adaption des
Theaterstücks "Le Prénom" versetzt Regisseur Sönke Wortmann die
Handlung aus der Pariser Bourgeoisie ins deutsche Gutbürgertum.“ SWR
"Im Laufe ihres Zanks machen alle Figuren Argumente und
strategische Schachzüge, die ihrem Klischee entsprechen – und welche, die ihm
klar widersprechen. Dadurch gewinnen alle Streithähne an Identifikationspunkten
– und dieses „Wie, jetzt bin ich auf dessen Seite?“-Gefühl, das „Der Vorname“ so
auslöst, hat in der heutigen, entmenschlichten Streitkultur durchaus Wert. Fazit: In „Der Vorname“ fliegen die verbalen Fetzen,
und das Ensemble hat ansteckende Freude daran: Filmreif ausgeleuchtet und flott
erzählt macht Sönke Wortmann aus einem französischen Theaterstück eine sehr
deutsche, dennoch sehr lustige Film-Angelegenheit.“ Wessels Filmkritik
„Ein großes Vergnügen ist diese
Adaption eines französischen Stücks, das mit seiner Ausgangsidee, den natürlich
gerade in Deutschland aus offensichtlichen Gründen verpönten Vornamen Adolf
wiederzuentdecken, geradezu nach einer deutschen Adaption verlangt hat. Die hat
nun Sönke Wortmann in seinem besten Film seit Jahren erfolgreich vorgelegt.“ Programmkino
Am
16.1.2019 (19.00) bei DaF im METROPOLIS Kino Hamburg:
DER VORNAME
Deutschland 2018
Regie: Sönke Wortmann
Lauflänge: 91 Min.
Fotos und Trailer: obs/Constantin Film