Jüngere deutsche
Geschichte als Thema bei DaF im März 2014 mit Nina Grosses starkem Drama DAS
WOCHENENDE über den RAF-Terroristen Jens (Sebastian Koch), der nach 18jähriger
Haft zur Feier seiner Entlassung von früheren Weggefährten in einem
Wochenendhaus in Brandenburg empfangen wird.
Die
ehemaligen Gesinnungsgenossen sind Jens` Schwester Tina (Barbara Auer), seine
Ex-Freundin Inga (Katja Riemann), die mit ihrem jetzigen Ehemann Ulrich (Tobias
Moretti) erscheint, sowie Henner (Sylvester Groth), der über die RAF-Zeit ein
Buch verfasst hat. Schon bald wird klar, dass sich die ehemaligen Freunde mittlerweile
sehr gut mit dem Kapitalismus arrangiert haben, während Jens weiterhin den
alten Idealen nachhängt und keinerlei Reue zeigt. Er will nur herausfinden, wer
ihn damals verraten hat, ohne zu wissen, dass ihn dieser Verrat das Leben
gerettet hat. Als Gregor (Robert Gwisdek), der gemeinsame Sohn von Jens und
Inga, dazu stößt, eskaliert die Situation ….
Kraftvolles
und spannendes Schauspielerkino, in dem besonders Katja Riemann und Robert
Gwisdek herausragen.
„Katja
Riemann spielt diese Frau wie eine unruhige Katze, die alle Unannehmlichkeiten
zu umschleichen versucht und trotzdem immer bereit zum Angriff ist. Es ist, als
ob etwas in ihr brodelt, und man weiß nie, ob sie das Ventil zu öffnen oder für
immer zu verschließen versucht.“ Spiegel
online
„Gwisdeks
Spiel ist überraschend und eindringlich. Wie er da sitzt und seine Anklage
ausspuckt, die er seit Jahren loswerden will, wiederholt er die Gefühle seiner
Eltern: deren tiefes Unverständnis für den gewählten Weg der eigenen Eltern,
das Nichtauseinandersetzen-Wollen mit der NS-Vergangenheit, das Schweigen.“ Die Zeit
"Eine
packende Verfilmung des gleichnamigen Romans von Bernhard Schlink über das
Scheitern von Träumen, über Schuld und nicht gelebte Liebe. Mit großartigen
Schauspielern..." BRIGITTE
"Das
dialogintensive Drama bietet eine erstklassige schauspielerische Ensembleleistung
und brodelt vor innerer Spannung. ... Ein stimmiges Generationenporträt,
aufwühlend und schmerzhaft." CINEMA
„Das
Wochenende stellt die brisante Frage noch einmal, wie sich das Private und das
Politische wechselseitig bedingen. Packend zu sehen, dass die Unerbittlichkeit
des Sohnes der seines Vaters gleicht. Doch der Film hält ein Ende bereit, das
in Blicken, Gesten und Andeutungen dafür plädiert, dass die Gäste dieses
Treffens einander auf Augenhöhe zu begegnen gelernt haben. Ohne Gewalt
übrigens.“
epd-film
„An diesem «Wochenende» kommen Denken und Handeln einer utopiesüchtigen Bewegung in der entideologisierten Gegenwart an: weder krachend scheiternd noch geläutert eifernd, sondern zögernd tastend – teils störrisch, teils resigniert. Was die ernüchterten Altersgenossen ratlos macht, wie sie mit diesem Relikt ihrer eigenen Geschichte umgehen sollen. Ein RAF-Film auf der Höhe der Zeit: Keine Rückschau, sondern eine subtile Studie, wie die Biographie eines in die Irre Gegangenen ans Hier und Jetzt anknüpfen kann – das Porträt des Terroristen als gealtertem Mann.“ kunst + film
Text: Regina Nickelsen (Colón
Language Center)
Am
12.03.2014 um 19.00 Uhr bei DaF im METROPOLIS Kino:
DAS
WOCHENENDE
Deutschland
2012
Regie:
Nina Grosse
Lauflänge:
93 Minuten
Mehr
Informationen zu unserer Filmreihe DaF finden Sie auch beim Filmteam Colón auf Facebook
Zum METROPOLIS Kino
Trailer