Im August dieses Jahres jährt sich zum 50. Mal die
Urteilsverkündung im ersten der drei Auschwitzprozesse, der sich mehr als eineinhalb
Jahre hingezogen hatte. Erstmals in der Menschheitsgeschichte hatte ein Volk
seine eigenen Kriegsverbrecher angeklagt. Diesen Umstand verdanken wir vor
allem dem damaligen Generalstaatsanwalt Fritz Bauer, der die Verbrechen von Auschwitz
nahezu im Alleingang vor Gericht brachte.
Giulio Ricciarellis Regiedebüt IM LABYRINTH DES
SCHWEIGENS schildert die dramatische Vorgeschichte der Auschwitzprozesse und
hält sich dabei streng an die Fakten, lediglich der junge Staatsanwalt Johann
Radmann (gespielt von Alexander Fehling), den Fritz Bauer (der großartige Gert
Voss in seiner letzten Filmrolle) mit der Leitung der Ermittlung beauftragt,
ist eine fiktive Figur. Herausgekommen ist eine mitreißende Geschichtsstunde,
die äußerst gelungen die Stimmung und auch das Zeitkolorit der sechziger Jahre einfängt.
Und uns als Zuschauer immer wieder kopfschüttelnd bemerken lässt, wie ignorant und
blind die bundesdeutsche Bevölkerung und ihre Autoritäten noch in den Jahren 1963
bis 1965 zur Zeit des Wirtschaftswunders gegenüber dem Holocaust waren und wie
erschreckend wenig Interesse an dessen Aufarbeitung bestand.
„Ein ganz außergewöhnlicher, sehr spannender,
sehr berührender, sehr wichtiger Film!“ Programmkino.de
„Ein bewegender, wichtiger deutscher Spielfilm.“
Der Spiegel
„Ein ruhig erzählter, klug recherchierter und immens
wichtiger Film über eine Zeit in Deutschland, in der das Schweigen endete. Und
die Wahrheit ans Licht kam.“ Deutsche Film- und Medienbewertung
(FBW), Prädikat: Besonders wertvoll.
Text:
Regina Nickelsen, Colón Language Center
Am 12.8. um 19.00 Uhr bei DaF im METROPOLIS Kino:
IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS
Deutschland 2014
Regie: Giulio Ricciarelli
Lauflänge: 123 Minuten
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Fotos und Trailer: © Universal Pictures