DAS
TAGEBUCH DER ANNE FRANK ist ein bedeutendes Werk der
Weltliteratur. Anne Frank führte das Tagebuch vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August
1944, und zwar zunächst in der elterlichen Wohnung in Amsterdam (damals war
Anne Frank 13 Jahre alt), wohin die Franks aus Frankfurt emigriert waren. Doch
schon bald war die jüdische Familie in den von den Nazis besetzten Niederlanden
nicht mehr sicher und gezwungen, sich ab dem 6. Juli 1942 im Hinterhaus der
Firma des Vaters Otto Frank in der Amsterdamer Prinsengracht zu verstecken.
Anne Franks Tagebuch wurde mehrmals verfilmt, die erste rein deutsche Produktion erschien in diesem Jahr. Wir zeigen Hans Steinbichlers zeitgemäß und bewegend inszenierten Film DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK mit der großartigen Lea van Acken in der Titelrolle am 15. Juni 2016 in unserer Filmreihe DaF im METROPOLIS Kino. Und Steinbichler ist der erste Filmemacher, der sich wirklich ganz eng am Original-Tagebuch orientiert und damit Anne Frank sehr authentisch beschreibt als ein Mädchen mit seinen Ängsten, seinen Sehnsüchten, Träumen und seinen Zukunftsplänen in einer Zeit, deren Umstände Hoffnung eigentlich kaum zuließen.
„Otto Frank, der als einziger der Bewohner des
Hinterhauses überlebte, setzte sich mit der Veröffentlichung des Tagebuchs zum
Ziel, dass die Menschen von der Geschichte seiner Tochter erfahren. DAS
TAGEBUCH DER ANNE FRANK entspricht diesem Wunsch auf berührende und ehrliche
Weise. Ein wichtiger und bewegender Film über ein Schicksal, das bis heute
berührt, mahnt und wachrüttelt. Und das heute aktueller denn je ist.“ Deutsche
Film- und Medienbewertung, FBW, PRÄDIKAT BESONDERS WERTVOLL
„Umso
großartiger, dass Regisseur Hans Steinbichler und Autor Fred Breinersdorfer,
der auch schon das Drehbuch zum Oscar-nominierten „Sophie Scholl“-Film schrieb,
dieser schweren Aufgabe voll und ganz gerecht geworden sind, in inhaltlicher
und in filmischer Weise. "Das Tagebuch der Anne Frank" ist ein
herausragender Kinofilm, bewegend gespielt, hochsensibel inszeniert. Ein
würdiges filmisches Denk- und Mahnmal.“ Programmkino.de
„Bisherige Verfilmungen waren gut, diese neue Produktion
überragt sie aber. Nicht, weil sie technisch so viel besser wäre, sondern weil
sie Elemente beinhaltet, die früher nicht zur Verfügung standen. Wo Anne Frank
bislang romantisierend verklärt wurde, erlaubt sich Hans Steinbichlers Werk einen authentischeren Blick auf das
Mädchen. So befasst er sich nicht nur mit ihrer erwachenden Sexualität, sondern
auch den Konflikten mit ihrer Mutter, die alles war, was Anne Frank nicht sein
wollte. Dabei steht der Film nicht immer auf Annes Seite, sondern zeigt auch,
wo sie sich daneben benimmt – wie es junge Menschen im Alter von 14 oder 15
Jahren eben auch tun. Das ist ohnehin die ganz große Stärke dieses Films: Er
versteht es, dem Publikum die Schrecken des Nationalsozialismus anhand einer
einzigen Familie näherzubringen. Das Grauen wird auf den Mikrokosmos einer
winzig-kleinen Wohnung verdichtet, ist dadurch aber emotional weit stärker
nachfühlbar. Noch immer gilt: Annes Tagebuch ist eines der wichtigsten
Zeitdokumente des Zweiten Weltkriegs. Der Film wird diesem gerecht. Er kann
einer neuen Generation, für die diese Zeit unendlich lange fern zu sein
scheint, etwas vermitteln, das Geschichtsstunden nur selten zu leisten
vermögen: Ein Gefühl dafür, was niemals wieder passieren darf.“ Cineman.ch
Text: Regina
Nickelsen, Colón Language Center
DaF am 15.06.2016 um 19.00 Uhr im METROPOLIS Kio Hamburg:
DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK
Deutschland 2016
Regie:
Hans Steinbichler
Lauflänge: 128 Minuten
Fotos: © Universal Pictures International Germany GmbH