Mutiges,
spannendes und wildes, aber auch nachdenklich stimmendes und melancholisches deutsches
Kino gibt es in unserer Filmreihe DaF am 12.10.2016 im METROPOLIS Kino mit dem
sehr besonderen Coming-of-Age-Film DER NACHTMAHR von AKIZ.
Tina (Carolyn Genzkow) ist 17 Jahre alt und in Berlins Clubszene bestens zu
Hause. Sie probiert Drogen und Alkohol und tanzt durch die Nacht. Doch
plötzlich ändert sich alles, als sie von einem Wesen verfolgt wird, das sich in
der heimischen Küche den Bauch vollschlägt. Ihre Eltern und auch ihre Freunde
glauben ihr jedoch nicht und der Psychologe, der zu Rate gezogen wird,
empfiehlt Tina, sich dem Monster zu stellen.
Als Tina das Wesen dann tatsächlich annimmt, können es
auch die anderen wahrnehmen. Doch während Tina den Nachtmahr jetzt akzeptiert
und eine enge Verbindung zu ihm spürt, sehen ihre Eltern in ihm nur das
Monster, das eliminiert werden muss.
Der Film gibt viel Raum für die eigene Interpretation und
lässt offen, was Realität und Traum/Phantasie ist, und schenkt dem Zuschauer
ein Monster, dem er zunehmend Empathie entgegenbringen kann.
Wir garantieren euch ein einzigartiges Kinoerlebnis, das
auch international bei diversen Festivals vom Publikum gefeiert wird. Und ein sehr
starkes, ja schönes Schlussbild!
(Und keine Angst vor zu viel Horror: Der Film ist ab 12
Jahren freigegeben)
„Der Film "Der Nachtmahr" des Künstlers Akiz
ist eine rauschhafte Coming-of-Age-Geschichte.“ ZEIT ONLINE
„DER NACHTMAHR drängt,
pocht, schwebt. Hinaus in die Welt und hinein ins Innere. Psychologie
wird als externes Erlebnis anschaulich, genauso wie es das Kino am besten kann.
Verstehen eben nicht als auditives Vermögen, das auf Dialogzeilen angewiesen
ist, sondern als visuelles und körperliches Können, das empfänglich ist für
Bewegungen, Formen, Handlungen und die ganze Ausdruckskraft des Bildrepertoires
der Gegenwart.“ SPIEGEL ONLINE
„DER NACHTMAHR ist
eines jener Werke, die wir später einmal, wenn dieser Weg vollendet ist, als
Meilensteine anerkennen werden. Momentan ist er allerdings vor allem eines: ein
Hoffnungsschimmer. In Neonschwarz.“ Joachim Kurz, kino-zeit.de
„Fernab von schnöder Mahnfabel und grauer Theorie: Akiz’
Horrorfilm löst im Betrachter ein Gefühl aus, das schmerzhaft und berauschend
zugleich ist – und wahrt dabei die Ambivalenz und Freiheit, die wirklich
intelligentes Kino auszeichnet.“ critic.de
Text: Regina
Nickelsen, Colón Language Center
DaF im METROPOLIS Kino Hamburg
am 12.10.2016 um 19.00 Uhr:
DER NACHTMAHR
Deutschland 2016
Regie: AKIZ
Lauflänge: 91 Min.
„Damals hatte ich die erste der beiden Lektionen gelernt, die ich beim Nachtmahr lernen sollte. Das Neue/das Einzigartige/das
Fremde/das Unerforschte muss für Produzenten in Deutschland das Aller-aller-aller-Schlimmste
sein, was es überhaupt gibt. Scheinbar kommt es einem an physischen Schmerz
grenzendem Gefühl nahe, mit etwas konfrontiert
zu werden, das sie nicht bereits mehrfach
erfolgreich realisiert gesehen haben. Egal ob Komödie oder Sozialdrama. Ich
weiß nicht, ob sich einer von euch da draußen das Gefühl vorstellen kann, als
ich dann - viele Jahre später - den Film mit meiner letzten verbleibenden Kraft
und einer eingeschworenen Clique
an Filmemachern, Freunden, Schauspielern und
Musikern um mich herum realisiert habe. Ohne Budget, aber mit der Bereitschaft,
notfalls nur an den Wochenenden zu drehen—solange bis der Film fertig ist. Oder
das Gefühl wie es war, als der Film dann plötzlich fertig war und auf eine
Festivalreise um die ganze Welt gezogen ist. Wie es ist, nachts auf dem
Hollywood Boulevard zu stehen, während der Film im ausverkauften Mann's Chinese
Theatre läuft. Oder wenn plötzlich
Zusatzvorführungen von den Festivals gebucht
werden, obwohl der Film bereits mehrmals in vollen Sälen mit bis zu 1.000
Plätzen gelaufen ist. Wie es ist, Straßenkids in Rio zu sehen, die keinen einzigen
deutschen Dialog oder englischen Untertitel lesen können, aber den Film feiern,
als gäbe es kein Morgen. Oder wie es ist, wenn sich ein schwerbehinderter Mann
fortgeschrittenen Alters nach einer Vorführung mit leuchtenden Augen für den
Film bedankt und sagt: „Ich weiß, was der Film bedeutet!! Ich weiß es. Er
bedeutet, dass man lernen muss, sich selbst zu lieben, stimmt's?"
Regisseur AKIZ, Vice