Wir freuen uns, dass wir nach Baran bo Odars WHO AM I (den haben wir im April 2015
gezeigt) mit Özgür Yildirims BOY 7
wieder einen spannenden jungen Thriller in unserer Filmreihe DaF zeigen können.
BOY
7 basiert
auf dem Roman gleichen Titels der niederländischen Autorin Mirjam Mous und ist die Geschichte des jungen Sam (gespielt von David Kross, den
viele aus dem Film DER VORLESER
kennen dürften), der sich in den Schulserver eingehackt hat, um die Abiturnoten
einer Mitschülerin zu frisieren. Doch Sam wird dabei ertappt und muss zur Strafe
in ein Resozialisierungszentrum der Kooperative X, in dem junge Kleinkriminelle
mit besonderen Fähigkeiten gefördert werden sollen.
Sam merkt recht bald, dass dort etwas nicht stimmt, denn
jugendliche Heimbewohner sterben unter mysteriösen Umständen oder verlieren ihr
Gedächtnis. Zusammen mit Lara (Emilia Schüle) versucht Sam dem dunklen
Geheimnis der Kooperative X auf die Spur zu kommen. Das Tagebuch, das er führt,
soll ihm helfen, sich zu erinnern, sollte auch er sein Gedächtnis verlieren.
Sam und Lara begeben sich durch ihre Untersuchungen jedoch in große Gefahr, und
selbst als Sam die Flucht gelingt, ist er keineswegs sicher.
BOY 7 ist ein temporeicher und visuell einfallsreicher Science-Fiction-Thriller.
Schon weil Genrefilme wie dieser so selten in Deutschland produziert werden,
sollte der Weg am 9.11. zu DaF ins METROPOLIS Kino führen. Schräge Kamerawinkel
und der dämonische Heimleiter Isaak Fredersen (Fritz Langs METROPOLIS lässt grüßen) lassen Anspielungen auf Filme des Deutschen
Expressionismus der 1920er Jahre deutlich erkennen. Das ist ja bekanntermaßen
nicht die schlechteste Zeit des deutschen Films gewesen. Es wäre wünschenswert,
wenn Özgür Yildirim seinen filmischen Weg in diese Richtung fortsetzen würde.
Im Dezember (7.12.) kann man sich übrigens in unserer
Filmreihe DaF ein Original des Deutschen Expressionismus ansehen. Mehr dazu in
Kürze.
„Das deutsche Kino entdeckt den jungen Thriller. Im
vergangenen Jahr gingen Tom Schilling und Elyas M'Barek in dem Cyber-Krimi „Who
Am I“ unter die Hacker, in diesem Jahr dürfte „Boy 7“ von Regisseur Özgür
Yildirim von sich reden machen. Und das liegt nicht nur daran, dass Thriller im
komödienverwöhnten deutschen Kino noch immer eine Sonderrolle einnehmen,
sondern auch daran, dass „Boy 7“ mit Werken des Thriller-Genres aus anderen
Ländern durchaus mithalten kann.“ Focus
„Cineasten können in Özgür Yildirims Version diverse
Anspielungen auf das expressionistische Kino der 20er-Jahre entdecken. Die
atmosphärisch fesselnde Dystopie ist mit Jörg Hartmann („Weissensee“), Liv Lisa
Fries („Staudamm“) und Jens Harzer auch in den Nebenrollen perfekt besetzt und
durchweg spannend inszeniert. „Boy 7“ liefert jedenfalls genügend Gründe, dem
deutschen Genrekino in Zukunft etwas mehr zu vertrauen.“ Cinema
Text: Regina
Nickelsen (Colón Language Center)
Am
9.11.2016 um 19.00 Uhr bei DaF im METROPOLIS Kino Hamburg:
BOY 7
Deutschland 2015
Regie: Özgür Yildirim
Lauflänge: 108 Min.